Gemischtes

US-Regierung erwägt massive Zölle auf deutsche Autos

Lesezeit: 2 min
24.05.2018 01:09
Die US-Regierung will prüfen, ob deutsche Autos eine Gefahr für die Nationale Sicherheit sind.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Deutschland  
USA  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar neue Importzölle auf Autos. Diese könnten bis zu 25 Prozent betragen, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwoch unter Berufung auf Branchenkreise. Der Plan befinde sich aber noch in einem frühen Stadium und dürfte auf deutlichen Widerstand von diversen Interessengruppen und ausländischen Handelspartnern stoßen. Sollte Trump Importzölle auf Autos aus der EU tatsächlich einführen, wären vor allem die großen deutschen Automobilunternehmen betroffen.

Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagte später, dass Trump eine Untersuchung in einem sogenannten Verfahren nach Kapitel 232 erwäge. Diese hat die Frage zum Gegenstand, ob die Autoimporte aus dem Ausland die nationale Sicherheit der USA gefährden. Mit Gefahr für die nationale Sicherheit hatte Trump die Importzölle auf Stahl und Aluminium von 25 Prozent und zehn begründet, von denen die EU noch bis 1. Juni ausgenommen sind.

Bundesaußenminister Heiko Maas sagte nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo am Mittwoch in Washington, Deutschland und die EU würden sich "in keinster Weise" mit dem Weg abfinden, den die USA eingeschlagen hätten. Über die Handelsfragen könne durchaus miteinander geredet werden. Dies könne aber nicht unter der Androhung von Strafzöllen geschehen.

Im Streit mit den USA über das Atomabkommen mit dem Iran ist nach Worten von Außenminister Heiko Maas keine Lösung in Sicht. "Ich glaube, dass wir von einem Kompromiss noch weit entfernt sind", sagte der Minister am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo in Washington: "Wir schlagen zwei völlig unterschiedliche Wege ein." Die USA haben sich aus dem Vertrag zurückgezogen und ihre Sanktionen gegen Iran wieder inkraft gesetzt. Die europäischen Unterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen die Nuklear- Vereinbarung erhalten, die dem Iran im Gegenzug für strenge Kontrollen seines Atomprogramms Sanktionserleichterungen zusagt.

Maas brachte ein Treffen der drei europäischen Länder mit den USA ins Gespräch. Er sei sicher, dass die USA dort noch konkretere Informationen geben würden, wie ihr weitere Weg aussehen werde. Insgesamt seien bei dem Treffen mit Pompeo "nur bekannte Positionen" ausgetauscht worden: "Neue Forderungen an uns sind nicht gestellt." Im Moment könen man nicht davon sprechen, dass ein Kompromiss in Aussicht stehe: "Dazu sind die Wege zu unterschiedlich, die wir bestreiten."

Zuvor hatte sich Maas mit dem Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, getroffen. Es sei vereinbart worden, im Dialog zu bleiben. Pompeo verlangte vom Iran zuletzt die Aufgabe des Atomprogramms und Einschränkungen bei der Raketenentwicklung. Am Mittwoch äußerte er sich dennoch zuversichtlich, dass sein Land und Europa einen gemeinsamen Ansatz finden würden.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...