Politik

US-Börsen geraten in den Sog der Italien-Krise

Lesezeit: 2 min
29.05.2018 20:02
An der Wall Street sind im Zuge der Italien-Krise die Banken-Werte unter Druck geraten.
US-Börsen geraten in den Sog der Italien-Krise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Auch an der Wall Street hat die politische Krise in Italien den Börsianern die Stimmung verdorben. Vor allem Bankwerte gerieten am Dienstag unter Druck, da Anleger auf Nummer sicher gehen wollten. "Jedes Mal, wenn so etwas passiert, fragen sich alle, ob nun der Euro in die Luft fliegt", sagte Paul Nolte, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Kingsview Asset Management. Und dann stelle sich die Frage, was das für den Handel generell bedeute.

Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten fiel um 1,6 Prozent auf 24.361 Punkte. Der S&P500 gab 1,2 Prozent auf 2690 Zähler nach. Für beide Indizes war es der größte prozentuale Tagesverlust seit einem Monat. Der Nasdaq-Composite verlor 0,5 Prozent auf 7397 Punkte. In Europa warfen die Anleger Wertpapiere ebenfalls aus ihren Depots. Der Dax ging mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 12.666 Punkten aus dem Handel, der EuroStoxx50 verlor ebensoviel. Die Börse in Mailand gab gut zweieinhalb Prozent nach.

In Italien scheitert möglicherweise auch die Bildung einer Übergangsregierung. Der mit der Regierungsbildung beauftragte Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli stellte nach einem Treffen mit Präsident Sergio Mattarella am Dienstag zunächst kein Kabinett vor. Die Nachrichtenagenturen Reuters und Ansa berichteten übereinstimmend, Cottarelli erwäge einen Verzicht auf die Regierungsbildung. Damit würde er den Weg zu Neuwahlen am 29. Juli ebnen.

In den Strudel der drohenden Finanzkrise gerieten weltweit die Aktien von Banken und Versicherern, die in großem Umfang europäische Staatsanleihen halten. Auch in New York gingen Banken-Aktien auf Talfahrt. Goldman Sachs, JP Morgan und Citi verloren bis zu vier Prozent.

Am Rentenmarkt zogen die Kurse an. Die im April erstmals seit Januar 2014 wieder über drei Prozent gestiegene Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel auf knapp unter 2,8 Prozent. Der Bond gewann 1-09/32 auf 100-25/32. Die 30-jährige Staatsanleihe erhöhte sich um 2-14/32 auf 103-1/32 und rentierte mit 2,96 Prozent. Der Dollar gewann an Wert, der Euro sackte auf 1,1543 Dollar ab.

Monsanto legten 0,7 Prozent zu. Das US-Justizministerium genehmigte die Übernahme durch Bayer unter Auflagen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 963 Millionen Aktien den Besitzer. 1366 Werte legten zu, 2034 gaben nach und 157 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,08 Milliarden Aktien 1120 Werte im Plus, 1828 im Minus und 185 unverändert.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kritische Rohstoffe: Wie die EU ihre Versorgung sichern will
24.09.2023

Lernen auf die harte Tour: Pandemiebedingte Engpässe, geopolitische Veränderungen und der Krieg in der Ukraine zwingen Europa zum...

DWN
Politik
Politik Gewalt-Eskalation im Kosovo: Spannungen mit Serbien nehmen massiv zu
24.09.2023

Bei Kämpfen mit einem bewaffnetem Kampftrupp im Nord-Kosovo gab es Tote. Die Spannungen in der Region nahmen zuletzt zu. Nun ist es zu den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Startups: Wenn die Gazelle das Rennen verliert
24.09.2023

Nur sehr wenige Startups schaffen es von null auf hundert auf der Erfolgsskala in kürzester Zeit. Für die meisten jungen Gründer ist der...

DWN
Politik
Politik Länder warnen vor Aus für Deutschlandticket
24.09.2023

Das beliebte Deutschlandticket für Millionen Fahrgäste könnte schon bald wieder Geschichte sein – heißt es aus den Ländern gen...

DWN
Technologie
Technologie Die politische Ökonomie der Technologie
24.09.2023

Das System der industrialisierten westlichen Welt und ihrer Machtverteilung und -ausübung unterliegt einer großen Spannung. Diese wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...