Die deutschen Premium-Autobauer reagieren auf die sinkenden Dieselverkäufe mit höheren Preisnachlässen und Eigenzulassungen. Laut einer Montag veröffentlichten Auswertung des CAR-Centers der Universität Duisburg-Essen sind dies vor allem BMW und Audi. Trotzdem gebe es keine Anzeichen, dass sich bei den Dieselverkäufen eine Trendwende einstelle.
Verglichen mit dem Jahr 2015 verkauften BMW und Audi deutlich weniger Dieselautos. Bei Audi sank der Anteil von 68,1 Prozent auf 48,8 Prozent in den ersten vier Monaten dieses Jahres, bei BMW von 69,7 auf 47,4 Prozent.
Entgegen dem allgemeinen Branchentrend erhöhten beide Autobauer ihre Eigenzulassungen von etwa einem Viertel vergangenes Jahr auf mehr als ein Drittel dieses Jahr, wie das CAR-Center erklärte. Außerdem lagen die beworbenen Preisnachlässe mit gut 20 Prozent zwischen Januar und Mai 2018 höher als im Vorjahreszeitraum. All dies weist laut Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer auf einen "steigenden Rabattdruck" hin und lasse erkennen, dass "die Dieselkrise für Audi und BMW noch lange nicht vorbei ist".
Doch nicht nur bei den Neuwagen beschäftigt die Krise die deutschen Hersteller. Bislang haben sie Regierungsangaben zufolge erst weniger als die Hälfte ihrer Fahrzeuge mit Software-Updates nachgerüstet. Bis Ende des Jahres wollten die Hersteller bei rund 5,3 Millionen Fahrzeugen eine neue Software aufspielen - bislang sei dies nur bei 2,5 Millionen Fahrzeugen passiert, wie das Verkehrsministerium auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Oliver Luksic mitteilte.
Der Zeitplan für die Nachrüstung der verbliebenen 2,8 Millionen Fahrzeuge sei nicht haltbar, erklärte Luksic. Mit ausländischen Herstellern gebe es zudem nach wie vor keine Vereinbarung, und Fragen zu möglichen Motorschäden und Gewährleistungsansprüchen der Dieselbesitzer blieben offen. Außerdem sei der Effekt auf die Stickoxid-Konzentration in den deutschen Innenstädten nur gering.
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