Politik

Wahlgeschenk: Bildungs-Ministerin verspricht Bafög für alle

Bildungsministerin Wanka will Bafög auch für Berufstätige einführen. Nach der Abschaffung der Studiengebühren erwarten Bund und Länder höhere Kosten im Bildungssektor. Damit kommen auch neue Belastungen auf die Universitäten zu.
15.03.2013 10:14
Lesezeit: 1 min

Wenn es nach Bildungsministerin Johanna Wanka geht, soll Bafög bald auch für Teilzeitstudenten gezahlt werden. Wanka erwägt auch eine Anhebung der Altersgrenzen, da viele Menschen neben dem Beruf oder nach einer Ausbildung noch ein Studium aufnähmen. Das Bafög gehe heute an der Lebenswirklichkeit vorbei, sagte die CDU-Politikerin der Süddeutschen Zeitung.

Die Entwicklung des Bafög-Satzes ist seit der Einführung des Ausbildungsgesetzes 1971 stetig gestiegen. Studierende erhalten 50 Prozent der Förderungen als Zuschuss, die anderen 50 Prozent müssen als zinsloses Darlehen nach Beendigung des Studiums zurückgezahlt werden. Wer seinen Betrag mit einer Zahlung tilgt, erhält auf das Darlehen allerdings noch einmal einen Nachlass von bis zu 20 Prozent.

Auch Auszubildende können vom Bafög profitieren. Seit 2008 können Studierende bis zu 400 Euro abzugsfrei zum Bafög dazu verdienen. Der Höchstsatz liegt seit 2010 bei 670 Euro. Mit dieser Erhöhung wurden auch die Bezugsgrenzen der Eltern für die Berechnung der Ausbildungsförderung angehoben. Auf diese Weise wurden etwa 60.000 Studenten zusätzlich für Bafög berechtigt. Seit dieser Reform sind die Ausgaben für Studenten exponentiell gestiegen (siehe Grafik).

Zwei Drittel der Bafög-Kosten beträgt der Bund, den Rest müssen die Länder aufbringen. Diese müssen jedoch, bis auf Niedersachsen, bereits auf die Einnahmequelle der Studiengebühren verzichten, was die Hürden für die Aufnahme eines Studiums für viele wieder herabgesetzt hat.

Durch die erneute Ausweitung der Bezugsrechte werden die Kosten der Länder erwartungsgemäß in die Höhe getrieben. Die Universitäten werden benachteiligt, da sie durch den Wegfall der Studiengebühren und dem Anstieg Bafög-Kosten bei den Ländern vermutlich weniger Mittel für Lehre und Forschung erhalten werden.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...