Gemischtes

China will Subventionen für Elektro-Autos kürzen

China will die Subventionen für E-Mobilität weiter zurückschrauben.
08.07.2018 00:08
Lesezeit: 1 min

Die chinesische Regierung erwägt, die Subventionen für Elektro-Autos weiter zu reduzieren. Wie Bloomberg berichtet, soll der durchschnittliche Kaufanreiz pro Fahrzeug von 2019 an um mehr als ein Drittel gegenüber den jetzigen Niveau gesenkt werden. Weiterhin sollen E-Autos eine Reichweite von mindestens 200 Kilometer besitzen, um subventioniert werden zu können (gegenwärtig sind es 150 Kilometer).

Bereits im Februar waren erste Subventions-Änderungen in Kraft getreten, und zwar für Fahrzeuge mit einer Reichweite von unter 300 Kilometern. Gleichzeitig waren die Subventionen für E-Autos mit einer Reichweite ab 400 Kilometern auf 6.500 Euros erhöht worden.

Peking hat sich zum Ziel gesetzt, die E-Mobilität in China massiv zu erhöhen und das Reich der Mitte zum Vorreiter bei der Zukunftstechnologie zu machen. Ein erster Zwischenerfolg wurde erreicht, als China 2015 die USA als größten Elektroauto-Markt der Welt ablöste. Der nächste Schritt soll das Erreichen der 5-Millionen-Marke sein: So viele E-Autos sollen im Jahr 2020 auf Chinas Straßen fahren. Aber offenbar hat es in letzter Zeit Rückschläge gegeben: Die chinesischen Elektroauto-Bauer zeigten sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Produktion überraschend viele Schwächen, der Absatz geriet ins Stocken. Offenbar haben sie sich angesichts der hohen Subventionen zu wenig darum gekümmert, Autos zu produzieren, die marktfähig sind. Deshalb komme Peking jetzt zunehmend davon ab, „Zuckerbrot“ zu verteilen, so Markt-Analyst Ali Izadi-Najafabadi. Stattdessen wolle die Regierung die Unternehmen dazu bringen, Fahrzeuge zu produzieren, die für Käufer auch tatsächlich ansprechend und attraktiv seien.

Das sei auch bereits geschehen, so Steve Man, Marktbeobachter für Bloomberg: „Es hat in letzter Zeit einen ordentlichen Anstieg bei den Innovationen gegeben.“ Die neue Linie der Regierung habe tatsächlich einen sehr starken Einfluss, sagt Li Yixiu, Verkaufs-Chef von „Peking Elektro Fahrzeuge“, Chinas größtem reinem E-Auto-Bauer. Die Hersteller seien gezwungen, konkurrenzfähige Fahrzeuge und Services anzubieten: „Den Preis der Fahrzeuge zu erhöhen, um damit die entgangenen Subventionen zu kompensieren, wird nicht möglich sein.“

Weitere Meldungen im Tech-Report der DWN.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Tech-Giganten blasen zum Angriff: Neue Funktionen und digitale Machtverschiebung im Frühjahr 2025
30.04.2025

Die digitale Elite schläft nicht – sie beschleunigt. Im Frühjahr 2025 liefern die großen US-Tech-Konzerne ein beispielloses Arsenal an...

DWN
Politik
Politik Rohstoffdeal Ukraine steht kurz bevor: USA sichern sich Zugriff auf ukrainische Ressourcen
30.04.2025

Ein Durchbruch im Schatten des Krieges: Nach zähen Verhandlungen stehen die USA und die Ukraine offenbar kurz davor, ein weitreichendes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Pirelli: Beginn einer europäischen Gegenoffensive gegen Chinas Wirtschaftsmacht?
30.04.2025

Der Entzug chinesischer Kontrolle bei Pirelli markiert einen Wendepunkt: Europa ringt um Souveränität – zwischen amerikanischem Druck...

DWN
Politik
Politik Wie Trump den grünen Wandel ausbremst – Chronik eines klimapolitischen Rückschritts
30.04.2025

Während Europa sich zunehmend in grüne Bürokratie verstrickt und Milliarden für Klima-Versprechen mobilisiert, marschiert der ehemalige...

DWN
Panorama
Panorama Inflationsrate sinkt auf 2,1 Prozent – Lebensmittelpreise steigen aber weiter
30.04.2025

Die Inflation in Deutschland geht leicht zurück – doch die Entlastung kommt nicht überall an. Während Energie günstiger wird, ziehen...

DWN
Technologie
Technologie Im Moment gewinnen wir gegen die künstliche Intelligenz – noch
30.04.2025

Im Wettrennen zwischen Mensch und Maschine scheint die Entscheidung längst gefallen: Algorithmen rechnen schneller, analysieren...

DWN
Politik
Politik 100 Tage Präsident: Trump gibt sich Bestnoten
30.04.2025

Donald Trump hat seine ersten einhundert Tage der neuen Amtszeit zum Triumphzug erklärt – mit scharfen Angriffen auf Joe Biden, Justiz,...

DWN
Immobilien
Immobilien BGH-Urteil zur Nichtabnahmeentschädigung: Rückforderung jetzt möglich!
30.04.2025

Der BGH hat entschieden: Wer nach geplatztem Immobilienkauf eine Nichtabnahmeentschädigung gezahlt hat, kann Geld zurückfordern – oft...