Finanzen

Russland liquidiert seine Bestände an US-Staatsanleihen

Die russische Regierung hat sich im Mai von fast allen ihren US-Staatsanleihen getrennt.
18.07.2018 17:32
Lesezeit: 1 min

Die russische Regierung hat im Mai fast ihren gesamten Bestand an US-Staatsanleihen verkauft. In einer bemerkenswerten Verkaufsserie hat das Land damit in nur zwei Monaten den Bestand der Papiere auf beinahe Null heruntergefahren.

Wie aus Daten des Treasury International Capital System hervorgeht, hat die russische Regierung ihre Bestände an US-Anleihen im Mai von 48,7 Milliarden Dollar auf etwa 14,9 Milliarden Dollar zurückgefahren.

Bereits im April hatte das Land rund die Hälfte der in seinem Besitz befindlichen US-Staatsanleihen verkauft. Damals hab es eine Reduktion von etwa 96 Milliarden Dollar auf 48,7 Milliarden Dollar.

In nur zwei Monaten – April und Mai – hat die Regierung in Moskau damit den Gesamtbestand von 96 Milliarden auf etwa 14,9 Milliarden gedrückt. Diese Entwicklung deutet das Ziel einer Liquidation der Bestände an. Noch im Dezember 2017 lag der Bestand bei 102,2 Milliarden Dollar. In der aktuellen Liste ist Russland nicht mehr unter den 33 größten Gläubigern der USA zu finden.

Die Daten für den Monat Juni sind noch nicht veröffentlicht worden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass im Juni auch die verbliebenen rund 15 Milliarden Dollar abgebaut worden sind.

Die starken Abverkäufe durch Russland gingen mit einem deutlichen Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen im April und Mai einher. Im Mai erreichte die Rendite zehnjähriger Treasuries mit 3,11 Prozent den höchsten Stand seit der Finanzkrise.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Mai angekündigt, das Vermögen des Staates diversifiziert anzulegen und sich teilweise aus den US-Finanzmärkten zurückzuziehen. Der englischsprachige Dienst von Reuters zitiert Putin: „Das Monopol des US-Dollar ist nicht verlässlich genug, es ist sogar für viele gefährlich.“

In der jüngeren Vergangenheit hatte Russland die finanzielle und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China und Staaten wie dem Iran forciert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump will Suez- und Panamakanal: Gehören diese Wasserstraßen wirklich den USA?
05.05.2025

Donald Trump fordert freien Zugang für US-Schiffe durch den Panama- und den Suezkanal – doch gehören diese Wasserstraßen überhaupt...

DWN
Politik
Politik Elektronische Patientenakte: Was Versicherte jetzt über die ePA wissen müssen
04.05.2025

Beim digitalen Fortschritt im deutschen Gesundheitswesen gibt es Nachholbedarf. Eine zentrale Anwendung für Millionen gesetzlich...

DWN
Panorama
Panorama Papst-Nachfolge: Wer folgt auf Papst Franziskus? Diese Kardinäle gelten als Favoriten
04.05.2025

Um die Nachfolge von Papst Franziskus drehen sich bereits viele Spekulationen. Die Wahl erscheint diesmal besonders offen. Einige Namen...

DWN
Panorama
Panorama 80 Jahre seit dem Weltkrieg-Ende: Rückschau auf das Ende des Zweiten Weltkriegs
04.05.2025

Das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte eine epochale Zäsur mit globalen Folgen. Noch heute beeinflussen die Geschehnisse rund um das...

DWN
Immobilien
Immobilien Versprechen gebrochen: Großteil der Immobilienbesitzer muss höhere Grundsteuer zahlen
04.05.2025

Die Grundsteuerbelastung ist für die meisten Immobilieneigentümer in Deutschland deutlich gestiegen. Wie eine Studie von Haus & Grund...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI als Schlüssel zur Vier-Tage-Woche? Nur mit klugen Managern!
04.05.2025

KI allein schafft keine Vier-Tage-Woche – Unternehmen müssen den Wandel bewusst steuern. Doch was heißt das konkret und was bedeutet...

DWN
Immobilien
Immobilien Achtung, Hausbesitzer: Elementarschadenversicherung wird Pflicht - was das bedeutet
04.05.2025

Wohngebäudeversicherungen dürfen künftig nur noch mit Elementarschadenversicherung angeboten werden. Diese Versicherung wird für alle...

DWN
Finanzen
Finanzen Trotz Trumps Handelskriegs: Europas Großbanken überraschen – aber wie lange noch?
04.05.2025

Trumps protektionistische Eskalation erschüttert die Märkte – doch Europas Großbanken trotzen dem Sturm. Noch.