Politik

China gewährt Türkei Milliarden-Kredit

Lesezeit: 2 min
28.07.2018 00:02
China hat der Türkei einen Kredit in Höhe von 3,8 Milliarden US-Dollar gewährt. Eine Reihe von US-Senatoren versuchen, der Türkei den Zugang zum internationalen Kapitalmarkt zu blockieren.
China gewährt Türkei Milliarden-Kredit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Industrie- und Handelsbank von China (ICBC) hat der Türkei ein Darlehenspaket in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar für den türkischen Energie- und Transportsektor gewährt. Das sagte der türkische Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag. „Das Darlehenspaket von 3,6 Milliarden US-Dollar von chinesischen Finanzinstituten für Investitionen im Energiesektor und im öffentlichen Sektor sowie für öffentliche Einrichtungen und Banken ist abgeschlossen”, so Albayrak in einem Tweet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Berat Albayrak und weitere Minister befinden sich derzeit in Südafrika. In Johannesburg findet ein Gipfel der BRICS-Staaten statt. Bereits im Mai hatte Albayrak eine Reihe von Institutionen in China, darunter die ICBC, besucht. ICBC Turkey ist die erste chinesische Bank, die im Mai 2015 die Mehrheitsbeteiligung an einer lokalen Bank in der Türkei übernommen hatte, berichtet TRT World.

Das chinesische Außenministerium meldet in einer Mitteilung, dass die Türkei die Initiative zur Neuen Seidenstraße (OBOR) unterstützt. „Die türkische Seite unterstützt den gemeinsamen Aufbau der Neuen Seidenstraße, lehnt Protektionismus ab und steht für Freihandel, sagte Erdoğan und fügte hinzu, dass sein Land bereit sei, die Kommunikation und Koordination mit China in internationalen Angelegenheiten zu fördern”, so das chinesische Außenministerium.

Am 19. Juli 2018 hatten die US-Senatoren Bob Corker, Bob Menendez, Thom Tillis , Jeanne Shaheen, James Lankford und Bill Nelson einen Gesetzesvorschlag zur Eindämmung von Krediten an die Türkei durch die International Financial Corporation (IFC), einer Entwicklungsbank mit Sitz in Washington, und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) eingebracht. Als Grund wird die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson genannt. Brunson werden Verbindungen zur PKK und Spionage vorgeworfen. Der Gesetzesvorschlag umfasst alle westlichen Finanzinstitutionen.

Am 4. November 2017 kam der erste Zug aus dem 4.200 Kilometer entfernten kasachischen Kokschetau über die Bahnstrecke Baku-Tiflis-Kars in der türkischen Stadt Mersin an. Der Güterzug bestand aus 32 Containern, womit 600 Tonnen Weizen transportiert wurden. Nach einem Bericht des englischsprachigen Dienstes von Reuters ist das Projekt eingebettet in die Neue Seidenstraße.

Ebubekir Sofuoğlu von der Sakarya-Universität sagte der Nachrichtenagentur Anadolu: „Zuvor hatte es vier bis acht Wochen gedauert, wenn Waren aus Peking nach London geliefert werden sollten. Künftig werden die Waren London innerhalb von zehn bis zwölf Tagen erreichen. Die schwerfälligen Schiffe sollen durch schnelle Züge ersetzt werden. Nach mehr als 500 Jahren wird die Neue Seidenstraße von Peking über Anatolien bis nach London verlaufen. Das wird der Türkei eine enorm wichtige globale Position verschaffen.”

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist ein vehementer Unterstützer der Neuen Seidenstraße, so der türkische Sender NTV. Im vergangenen Jahr sagte er, dass die Türkei die Neue Seidenstraße mit all ihren Möglichkeiten und Mitteln unterstützt. Die türkischen Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre seien wichtige Schritte bei der Umsetzung der Neuen Seidenstraße gewesen. Der türkische Präsident sagte im Mai 2017 auf dem „Belt and Road Forum” in Peking: „Die Neue Seidenstraße wird den Terrorismus dem Erdboden gleichmachen. Es geht um die Schaffung eines neuen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Systems. Es wird unser gemeinsamer Erfolg sein, dass die Neue Seidenstraße Wohlstand für all unsere Bürger bringen wird. Dieses Modell der Zusammenarbeit wird im Interesse aller beteiligten Länder sein.”

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...