In der Türkei dreht sich die Spirale aus Kursverfall der Landeswährung und Höhenflug der Inflation weiter. Im Juli seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 15,85 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt am Freitag in Ankara mit. Dies ist die höchste Inflationsrate seit Oktober 2003. Im Vormonat Juni hatte die Rate bei 15,39 Prozent gelegen.
Eine Ursache für den starken Anstieg der Inflation ist die aktuelle Schwäche der Landeswährung, die importierte Waren spürbar teurer macht. Seit geraumer Zeit befindet sich der Kurs der türkischen Lira im freien Fall. Nachdem Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan klar gemacht hatte, die türkische Notenbank stärker unter seine Fittiche zu nehmen, hatten zuletzt Sanktionen der USA einen weiteren Kurssturz der Lira ausgelöst.
Am Devisenmarkt ging es mit dem Kurs der Landeswährung nach Veröffentlichung der Preisdaten am Freitagmorgen vorerst nicht weiter nach unten. Kurz zuvor hatte die türkische Landeswährung aber noch neue Tiefstände im Handel mit dem US-Dollar und dem Euro erreicht. Für einen Euro wurden nahezu sechs Lira gezahlt und damit so viel wie noch nie. Damit hat die Lira im Vergleich zur europäischen Gemeinschaftswährung seit Beginn des Jahres etwa ein Drittel an Wert verloren.