Die Großbank Nordea wettet darauf, dass der türkische Finanzmarkt auch in Zukunft unter starkem Druck stehen wird. „Die Situation dort könnte sogar ein wenig außer Kontrolle geraten“, zitiert Bloomberg den Vorsitzenden des Schwellenland-Bereichs der Bank, Thede Ruest.
Ruest verantwortet Wetten auf weitere Kursverluste bei türkischen Finanztiteln wie Anleihen und Aktien im Gesamtumfang von rund 500 Millionen Dollar.
„Es ist offensichtlich, dass es sich bei der Türkei um ein Beispiel für eine erodierende Führungsverantwortung handelt“, sagt Ruest. Die Landeswährung Lira hat seit Jahresbeginn rund 25 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren. Die Renditen von Unternehmens- und Staatsanleihen stiegen im Gegenzug deutlich, weil Geldgeber einen Anstieg der Inflation erwarten.
Nordea schichtet derzeit zudem Gelder in andere Schwellenländer wie Kasachstan, Ägypten und Russland um. „Wir werden für das Risiko in Russland kompensiert und der Wirtschaft des Landes geht es trotz der Sanktionen gut. Die Zentralbank hat einiges an Glaubwürdigkeit erlangt, als sie sich für Inflations-Zielmarken aussprach.“