Die britische Großbank Barclays hat erstmals Wertpapiere verkauft, deren Zinssatz sich an dem neuen Bankenreferenz-Zinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) und nicht an dem derzeit führenden Libor-Zinssatz (London Interbank Offered Rate) orientiert.
Wie Bloomberg berichtet, verkaufte die britische Bank am vergangenen Freitag Wertpapiere im Volumen von 525 Millionen Dollar an kurzfristigen Schuldenpapieren.
„Die Reaktion der Anleger kam sofort und betraf ganz unterschiedliche Investoren“, wird der Leiter des Portfoliomanagements bei Barclays von Bloomberg zitiert. „Unsere Unterstützung des SOFR bei diesen Emissionen resultiert aus unserer Ansicht, dass das der Zinssatz ist, an dem sich der Markt langfristig orientieren wird.“
Der SOFR wurde im April von der New Yorker Federal Reserve Bank als Dollar-Alternative zum LIBOR ins Leben gerufen. Zusätzlich zu Barclays haben auch die Credit Suisse und die Weltbank schon SOFR-Anleihen verkauft, berichtet Bloomberg. In diesem Fall handelte es sich um Commercial Papers, die in der Regel Laufzeiten bis zu 270 Tagen aufweisen und zur Finanzierung alltäglicher Aktivitäten wie Mieten und Gehälter verwendet werden.
Der SOFR wurde für Freitag auf 1,95 Prozent festgelegt, ein Anstieg von 15 Basispunkten gegenüber der Anfang April gesetzten Anfangsrate von 1,80 Prozent. Der Übernacht-Libor stand am Freitag bei 1.91888 Prozent.