Politik

Bundesregierung: Kalte Füße wegen Euro-Einlagensicherung

Lesezeit: 1 min
28.08.2018 22:34
In der Euro-Zone sind die faulen Kredite höher als zu Beginn der Finanzkrise.
Bundesregierung: Kalte Füße wegen Euro-Einlagensicherung

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Das Volumen notleidender Kredite (NPL) bei Banken in der EU betrug zum Ende des vergangenen Jahres 813 Milliarden Euro. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Das Volumen notleidender Kredite bei den großen Banken der Euro-Zone wird mit 721 Milliarden Euro beziffert. Die höchste Summe notleidender Kredite entfällt mit 186,7 Milliarden Euro auf Italien. Es folgen Banken in Frankreich mit 135,5 Milliarden Euro, Spanien mit 106,2 Milliarden Euro, Griechenland mit 100,8 Milliarden Euro und Deutschland mit 49,6 Milliarden Euro. Der Anteil fauler Kredite bei Banken liegt demnach aktuell höher als vor Beginn der Finanzkrise.

Die Bundesregierung sieht daher aktuell wenig Chancen, die Verhandlungen über eine gemeinsame Einlagensicherung (EDIS) zu beginnen:

"Trotz abnehmender Tendenz insbesondere im Jahr 2017 ist der Bestand an notleidenden Krediten im Euroraum sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen hoch. Beim Abbau gibt es dabei große Unterschiede zwischen einzelnen Instituten und Ländern. In einigen Jurisdiktionen können hohe NPL-Bestände noch immer ein Risiko für die Finanzstabilität darstellen und zudem wachstumshemmend wirken.

Die Bundesregierung ist unverändert der Auffassung, dass im Einklang mit dem Fahrplan des Rates zur Vollendung der Bankenunion von Juni 2016 (ECOFINRoadmap) vor dem Beginn politischer Verhandlungen über eine europäische Einlagensicherung (EDIS) zunächst ein substantieller, weitergehender Risikoabbau im Bankensektor erfolgen muss. In der ECOFIN-Roadmap wurden mehrere Kategorien vereinbart, in denen ein substantieller Risikoabbau erfolgen muss. Diese sind neben dem Abbau von bestehenden und der Vermeidung künftiger NPLs insbesondere das Bankenpaket, die Mindestharmonisierung des Insolvenzrechts und die regulatorische Behandlung von Staatsschulden in Bankbilanzen. Es müssen substantielle Fortschritte in allen Bereichen erzielt werden, bevor politische Verhandlungen über EDIS begonnen werden können."


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...