Finanzen

China kontert Trump und will den Dollar weiter in die Höhe treiben

Die chinesische Regierung wird eigenen Angaben zufolge nicht zur Abwertung des Dollars beitragen.
04.09.2018 00:35
Lesezeit: 1 min

Die chinesische Regierung wird eigenen Angaben zufolge nicht zu einer künstlichen Abwertung des Dollar beitragen. „Wie es jetzt weitergeht, ist aus Sicht China ganz klar. Ich gebe den Leuten den Rat, die Illusion aufzugeben, dass China ein neuer ‚Plaza Accord‘ auferlegt werden kann. Sie sollten die Illusion aufgeben, dass China Einschüchterung, Zwang und grundlosen Anschuldigungen nachgibt“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua den chinesischen Botschafter in den USA, Cui Tiankai.

Das sogenannte Plaza-Abkommen wurde auf Druck der US-Regierung im Jahr 1985 zwischen den USA, Deutschland, Großbritannien, Japan und Frankreich beschlossen und zielte darauf ab, dass die Signaturmächte durch Manipulationen in den Devisenmärkten auf eine Abwertung des Dollars gegenüber den anderen Währungen hinarbeiten sollten. Der Wunsch nach einer Abwertung des Dollar durch die US-Regierung war eine Folge der sich steigernden Handelsdefizite, welche man durch einen schwächeren Dollar dämpfen wollte.

Indem die chinesische Regierung ein neues Plaza-Abkommen ausschließt, könnte die seit einigen Monaten zu beobachtende Dollar-Stärke in Zukunft weiter an Stärke zunehmen. Diese resultiert in erster Linie aus der Normalisierung der Geldpolitik der US-Zentralbank, deren steigendes Zinsniveau zu einem Zustrom von Dollar-Liquidität in die USA führt.

US-Präsident Donald Trump hatte sich wiederholt für einen schwächeren Dollar ausgesprochen und auch die geldpolitische Normalisierungspolitik der Federal Reserve öffentlich kritisiert.

Am Montag lagen die Währungen wichtiger Schwellenländer zum Dollar deutlich im Minus. Der brasilianische Real verlor etwa 1,8 Prozent, der argentinische Peso etwa 0,8 Prozent, die indische Rupie etwa 0,5 Prozent, die indonesische Rupie etwa 0,7 Prozent, der mexikanische Peso etwa 0,7 Prozent, der russische Rubel etwa 0,7 Prozent, der südafrikanische Rand etwa 1,2 Prozent und die türkische Lira ebenfalls etwa 1,2 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...