Finanzen

JP Morgan rechnet mit starken Einbrüchen bei Aktien

Lesezeit: 1 min
06.09.2018 00:27
Der Chefanalyst der Großbank JP Morgan rechnet wegen der Zins-Erhöhungen in den USA mit einem Einbruch der Aktien-Märkte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Chefanalyst der Großbank JP Morgan, Marko Kolanovic, erwartet den baldigen Ausbruch einer globalen Liquiditätskrise sowie schwere Einbrüche an den weltweiten Aktienmärkten. Dies geht aus einem Bericht von JP Morgan aus Anlass des Ausbruchs der vergangenen Finanzkrise vor zehn Jahren hervor.

Diese Liquiditätskrise können von schweren Einbrüchen am Aktienmarkt entweder angekündigt oder selbst ausgelöst werden, zitiert CNBC Kolanovic.

Mit Blick auf die schweren Einbrüche am US-Aktienmarkt im Februar 2018 und im August 2015 sagt er: „Wenn Sie sich diese von mangelnder Liquidität ausgelösten Einbrüche anschauen, welche gegen Ende des Konjunkturzyklus erscheinen oder dieses sogar auslösen, dann erwarte ich eine noch signifikantere Korrektur bei den Anlagepreisen und einen noch höheren Anstieg der Volatilität.“

Sollte es zu Verlusten von etwa 40 Prozent an den Aktienmärkten kommen, werde die US-Zentralbank Federal Reserve notfalls direkt Aktien aufkaufen: „Plötzlich ist jeder Pensionsfonds in den USA schwer unterfinanziert, Investoren verfallen in Panik und die Privatanleger ziehen sich zurück. Wenn Sie eine solch schwere Krise haben, wie unterbrechen Sie dann den Teufelskreis? Sie könnten die Wirtschaft mit Steuersenkungen – vielleicht sogar bis in den negativen Bereich – stimulieren. Ich denke, dass das Wahrscheinlichste eine direkte Intervention der Zentralbank sein wird – vielleicht bei Anleihen, vielleicht bei Krediten und vielleicht bei Aktien.“

Kolanovic zufolge kann der Zeitpunkt des Ausbruchs der nächsten Krise nicht vorhergesehen werden, dieser werde aber von der weiteren Strategie der US- Zentralbank bei der Anhebung der Leitzinsen und des Abbaus der Bilanz beeinflusst. Die Chancen für den Ausbruch der globalen Liquiditätskrise würden ab Mitte 2019 steigen.

Aus technischer Sicht sei der Aufstieg passiver Fonds und des automatisierten Computerhandels für die mögliche Entstehung von Verkaufsspiralen verantwortlich. Inzwischen würden rund zwei Drittel aller weltweiten Anlagen über passive Fonds oder Computer gehandelt.

Zudem werde die Krise zu sozialen Spannungen führen, welche „jenen vor 50 Jahren im Jahr 1968 ähneln“ werden. Sollten die Zentralbanken die Märkte beruhigen können, dann könne der Status Quo erhalten werden. „Wenn sie es nicht schaffen, dann taumeln wir in die Rezession, soziale Unruhen und noch weitere disruptive Entwicklungen, welche die Gewinne für eine sehr lange Zeit negativ beeinflussen werden.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Gaza-Abkommen: USA und G7 drängen auf diplomatische Lösung - der Überblick
04.06.2024

Nach dem von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan für ein Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges, strebt Israels wichtigster...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Arbeitsmarkt: Vergleich zwischen Deutschland, Frankreich, Österreich und den USA
04.06.2024

Die Arbeitsmärkte von Deutschland, Frankreich, Österreich und den USA sind vielfältig und teilweise grundverschieden: Während...

DWN
Politik
Politik Waffen für Ukraine: Scholz erläutert seine Entscheidung
04.06.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in seiner jüngsten Entscheidung zur Waffenlieferung für die Ukraine keine Gefahr einer Eskalation. Das...

DWN
Politik
Politik Europawahl Endspurt: Was die Parteien in Ihren Wahlprogrammen versprechen
04.06.2024

Im Endspurt vor dem 9. Juni ist der Funke auf viele Bürgerinnen und Bürger noch nicht so richtig übergesprungen. Europawahl, war da was?...

DWN
Finanzen
Finanzen Ex-Bundesbankchef Axel Weber: Die Gefahr vorzeitiger Zinssenkungen der EZB
03.06.2024

Die Europäische Zentralbank steht kurz davor, einen neuen Zinssenkungszyklus einzuleiten, nachdem die Inflationsraten im Euroraum deutlich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Litauen: Rheinmetall will 180 Millionen Euro in Munitionsfabrik investieren
03.06.2024

Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall plant eine 180 Millionen Euro teure Munitionsfabrik sowie eine Artilleriefabrik in...

DWN
Politik
Politik DWN-SERIE zur Europawahl (Teil 7): Das Wahlprogramm der CDU/CSU für die EU
03.06.2024

Am Sonntag, dem 9. Juni, findet in Deutschland die Abstimmung zur Europa-Wahl statt. Erstmals werden auch 16-Jährige über die...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungskrise: Wo die Mieten in Deutschland am stärksten steigen
03.06.2024

Seit Jahren steigt der Druck auf den Mietmarkt in Deutschlands Großstädten. Neue Zahlen zeigen nun: Kräftig teurer wird es auch in...