Finanzen

Auto-Absatz in allen wichtigen Märkten rückläufig

Der Absatz von Automobilen ist in wichtigen Märkten in den vergangenen Monaten zurückgegangen.
07.09.2018 01:18
Lesezeit: 2 min

Autobauer haben in den vergangenen Monaten in wichtigen Märkten einen Rückgang ihres Absatzes oder eine Stagnation verzeichnet, wie Bloomberg berichtet.

In China ist der Absatz in den drei Monaten von Juni und Juli deutlich zurückgegangen. Nachdem es im Mai noch zu einem Anstieg von 3,6 Prozent gereicht hatte, folgte im Juni ein Rückgang von 3,7 Prozent und im Juli sogar ein Rückgang von 5,4 Prozent auf nur noch 1,6 Millionen Fahrzeuge, wie aus Daten der China Passenger Car Association hervorgeht. Zu den Pkw zählt der Verband auch Stadtgeländewagen (SUVs) und Mini-Vans. Bei den auch in China beliebten SUVs gab es im Juli einen Rückgang von 6,9 Prozent auf 639.725 Autos.

China hatte in Reaktion auf erhöhte US-Einfuhrzölle die Importabgaben für Autos aus US-Produktion von 25 auf 40 Prozent erhöht. Daimlers Automobilsparte Mercedes-Benz und auch die Münchener von BMW fertigen in den USA SUVs auch für den chinesischen Markt. Daimler verwies bei der Gewinnwarnung im Juni auch auf die erhöhten US-Zölle, BMW musste für einige Modelle die Preise in China anheben und rechnet laut Finanzchef Nicolas Peter mit Belastungen von voraussichtlich weniger als 300 Millionen Euro bis Jahresende.

Der chinesische Automarkt ist der mit Abstand größte der Welt und auch für die deutschen Hersteller der wichtigste Einzelmarkt. Für aus der EU importierte Autos gilt seit Anfang Juli ein reduzierter Zollsatz von 15 Prozent. Hersteller mussten aber bereits vorher Nachlässe gewähren, weil die Autokäufer im Land die anstehende Zollsenkung in ihren Preisverhandlungen nutzten.

In Japan ging der Automobilabsatz in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres verglichen mit dem selben Zeitraum des Vorjahres um 3,4 Prozent zurück. Kunden scheinen vermehrt kritisch über Neuanschaffungen zu denken, die durchschnittliche Haltezeit eines Autos stieg auf 7,7 Jahre, wie aus einer Umfrage der Japan Automobile Manufacturers Association hervorgeht.

Obwohl der Absatz in der EU insgesamt gestiegen ist, verzeichneten die vier größten Märkte Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Stagnation. Die Beratungsgesellschaft Ernst&Young rechnet für Deutschland mit Blick auf das Jahresende mit einem Rückgang. Reuters berichtet von Engpässen bei der Zulassung neuer Autos wegen der strengeren Abgasregeln (WLTP). Dadurch seien die Bestellungen von Fahrzeugen gesunken.

In den USA stieg der Autoabsatz im August, wobei VW und Audi leicht davon profitieren konnten. Daimler und BMW hingegen mussten deutliche Absatzrückgänge hinnehmen. Daimler leidet mit seiner Stammmarke Mercedes-Benz weiter unter Belastungen durch diverse Sonderfaktoren - die Verkäufe sanken um ein Fünftel. Auch beim Rivalen BMW schrumpfte der Absatz belastet von der Zweitmarke Mini im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 1,5 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...