Politik

Spanien gewährt allen Migranten Zugang zur Gesundheitsversorgung

Lesezeit: 1 min
07.09.2018 10:00
In Spanien erhalten ab sofort auch Migranten ohne Papiere vollen Zugang zum Gesundheitssystem.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Spanien bekommen Flüchtlinge und Migranten ohne gültigen Aufenthaltstitel wieder vollen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem. Das spanische Parlament verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Dekret der Regierung des Sozialisten Pedro Sánchez, berichtet AFP.

Der Text sieht vor, dass Zugewanderte ohne gültige Papiere den gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben wie spanische Staatsbürger. Bei der Abstimmung gab es 177 Ja-Stimmen, 133 Gegenstimmen und 31 Enthaltungen. Für den Text votierten die Abgeordneten der Regierungskoalition, dagegen stimmten die Konservativen der Partido Popular (PP), die Abgeordneten der liberalen Partei Ciudadanos enthielten sich.

Die Regierung von Sánchez' konservativem Vorgänger Mariano Rajoy hatte 2012 inmitten der Wirtschafts- und Finanzkrise den Zugang von Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung zum öffentlichen Gesundheitssystem eingeschränkt. Als die Sozialisten im Juni an der Spitze einer Koalition die Regierung übernahmen, kündigten sie an, diese Maßnahme zurückzunehmen.

„Die Gesundheit kennt keine Grenzen, keine Personalausweise, keine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis“, sagte Gesundheitsministerin Carmen Montón am Donnerstag bei der Parlamentsdebatte. Dagegen warf die konservative Opposition der Regierung vor, „die Türen Spaniens für einen Gesundheitstourismus zu öffnen“.

Spanien hat Italien als Hauptankunftsland für Flüchtlinge in der EU abgelöst, seit die neue Regierung in Rom kaum noch Bootsflüchtlinge ins Land lässt. Seit Anfang des Jahres wurden in Spanien mehr als 33.000 angekommene Flüchtlinge gezählt, die meisten davon kamen illegal in die Exklaven Ceuta oder Melilla.


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...