In der Diskussion über das Ende der Kohlekraft in Deutschland warnt DIHK-Präsident Eric Schweitzer vor einem beschleunigten Ausstieg mit weitreichenden Folgen für die Strompreise. "Es geht zum einen um die Perspektiven von Arbeitnehmern und vielen anderen Menschen in den Braunkohlerevieren, die wir vor einem Kohleausstieg entwickeln müssen", erklärte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) laut Reuters. Es gehe aber auch um die wirtschaftliche Zukunft vieler Zulieferer und energieintensiver Unternehmen. "
Wichtig sind dafür wettbewerbsfähige Energiepreise, über die wir in der Kommission noch gar nicht im Detail gesprochen haben", sagte Schweitzer. In den vergangenen 18 Jahren hätten sich die Strompreise für einen mittelständischen Industriebetrieb in Deutschland fast verdreifacht, sagte Schweitzer. Vor allem bei der energieintensiven Industrie schlage das voll auf die Wettbewerbsfähigkeit durch. "Käme jetzt noch ein vom Staat zusätzlich beschleunigter Kohleausstieg hinzu, würden die Preise noch schneller steigen und das Problem weiter verschärft."
Mit dem Ausstieg beschäftigt sich die Kohlekommission der Bundesregierung "Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung." Die 28 Mitglieder des Gremiums aus Politikern, Umwelt- und Wirtschaftsexperten soll bis Ende 2018 einen verbindlichen Fahrplan für ein Ende der Kohlekraftwerke und des Tagebaus festlegen und zugleich Hilfe für den Strukturwandel in betroffenen Regionen wie dem Rheinischen Revier und der Lausitz auf den Weg bringen.
Einer der vier Kommissionsvorsitzenden und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla hat einem Bericht zufolge als Enddatum 2035 bis 2038 vorgeschlagen. Dagegen waren am Wochenende der Energiekonzern RWE, seine Betriebsräte und die Gewerkschaft IG BCE bereits auf die Barrikaden gegangen. Es ist zu erwarten, dass die Betreiber der Kraftwerke Entschädigungen für die vorzeitige Stilllegung ihrer Anlagen verlangen werden.