Der US-Kabelriese Comcast hat die Auktion um die britische Bezahlsender-Kette Sky gewonnen. Bei der Versteigerung übertrumpfte Comcast seinen amerikanischen Rivalen 21st Century Fox mit einer rund 30 Milliarden Pfund schweren Offerte für Sky, wie die britische Übernahmebehörde am Samstagabend mitteilte. Comcast bot 17,28 Pfund je Sky-Aktie, Fox nur 15,67 Pfund je Anteilsschein.
Mit einem Börsenwert von 27,7 Milliarden Pfund ist Sky das wertvollste britische Unternehmen, das je von einem ausländischen Unternehmen erworben würde.
21st century Fox und Sky gehören zum globalen Medienimperium des konservativen Milliardärs Rupert Murdoch, der neben vielen anderen Publikationen unter anderem das Wall Street Journal besitzt und eine Beteiligung an der Jugendzeitschrift Vice hält.
Murdoch versucht seit Jahren, Sky zu übernehmen, ist jedoch an den britischen Aufsichtsbehörden gescheitert. Ihm gehören auch britische Boulevard-Zeitungen, die untr anderem in einen Abhör-Skandal verwickelt waren. Muroch übt traditionell politischen Einfluss in Märkten aus, in denen er tätig ist.
Comcast hat 23 Millionen Abonnenten, ist seit einigen Jahren ins Mediengeschäft eingestiegen und betreibt unter anderem den US-Sender NBC.
Das vor allem für Live-Sportübertragungen und Spielfilme bekannte Sky-Programm läuft in 23 Millionen Haushalten Europas, einer der größten Ableger sendet in Deutschland. Traditionelle Medien- und Unterhaltungskonzerne fürchten die immer mächtiger werdende Konkurrenz von Netflix und Amazon.
Das Tauziehen um Sky zog sich seit Ende 2016 hin, als Fox zunächst 10,75 Pfund je Aktie bot. Hinter der Offerte stand auch der Unterhaltungskonzern Disney, der Comcast im Juni im Kampf um das Film- und Fernsehgeschäft von Fox mit einem 71 Milliarden Dollar schweren Gebot ausgestochen hatte. Damit fiel Disney auch die Fox-Beteiligung von 39 Prozent an Sky zu. Das Fox-Filmgeschäft steht für Kinohits wie "Avatar" und "Titanic" und die TV-Serie "Die Simpsons".