Politik

BP: Sanktionen gegen Russland-Energie würden Europa lahmlegen

BP-Chef Dudley warnt vor Sanktionen gegen russische Energie-Konzerne. Diese würden die Energiesysteme Europas praktisch lahmlegen.
13.10.2018 00:22
Lesezeit: 1 min

Der Vorstandsvorsitzende von BP, Bob Dudley, warnte am Mittwoch auf der Oil & Money-Konferenz in London vor Sanktionen gegen die russischen Öl- und Gasgesellschaften. "Wenn man Rosneft, Gazprom oder Lukoil sanktioniert, wie man das mit Rusal gemacht hat, würde man die Energiesysteme Europas praktisch lahmlegen. Dies wäre sehr extrem. Wir investieren sorgfältig in Russland, nicht nur in Rosneft", so Dudley. BP hält 19,75 Prozent der Anteile am russischen Energie-Riesen Rosneft. Einseitige Maßnahmen gegen die russische Energieindustrie könnten einen Bumerang-Effekt auslösen. Für Top-Manager aus der britischen Energiebranche steht fest, dass die energiepolitischen Beziehungen mit Russland bewahrt und ausgebaut werden müssen. Russland sei ein wichtiger Lieferant von Erdgas nach Europa. Der staatliche Gazprom, der größte Gasproduzent der Welt, deckt 40 Prozent des europäischen Energiebedarfs.

Der BP-Chef warnte auch vor den den Risiken hoher Ölpreise, die die Weltwirtschaft belasteten, und sagte, der BP plane sein Geschäft im kommenden Jahrzehnt zwischen einer Spanne von 60 bis 65 Dollar pro Barrel. "Wir sind sehr diszipliniert in unserem Unternehmen, sehr diszipliniert mit unseren Investitionen, und wir werden auch weiterhin nicht mit einer 80-Dollar-Zukunft planen. Wir planen einen Zyklus von 60 bis 65 US-Dollar", zitiert S&P Global Dudley.

Dudley fügte hinzu, dass die Kostenstrukturen der Branche seit Beginn des Jahrzehnts systematisch gesunken seien, betonte aber auch, dass die unzureichende Investitionstätigkeit in diesem Sektor ein Problem für die gesamte Branche darstelle, die der Branche in den ersten sechs Monaten nach dem Ölpreis-Crash im Jahr 2014 schätzungsweise zwei Billionen Dollar entzogen haben.

Die globalen Ausgaben für Öl- und Gasprojekte erreichten im Jahr 2014 einen Höchststand von 900 Milliarden US-Dollar und werden dieses Jahr voraussichtlich nur 510 Milliarden US-Dollar erreichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...