Wirtschaft

Flüssiggas-Lieferanten drängen nach Europa

Lieferanten von Flüssiggas bevorzugen mittlerweile nicht mehr den asiatischen, sondern den nordwesteuropäischen Markt.
12.11.2018 23:49
Lesezeit: 1 min

In Nordwesteuropa ist der LNG-Import im aktuellen Monat gestiegen. Das liegt daran, dass die Schifffahrtsraten fast auf Rekordhöhe gestiegen sind, während sich die Premium-Asien-Preise für Kraftstoff kaum verändert haben.

"Wir konzentrieren uns auf den Rohstoffpreis, aber dieser Spread ist geschlossen, und da die Versandraten steigen, ist der Spread noch niedriger. Alle Augen stehen auf Versandoptimierung. Die Versandoptimierung wird sogar noch wichtiger als der Warenpreis", zitiert Bloomberg Jean-Christian Heintz, Gründer und Leiter der Beratungsgesellschaft Wideangle LNG in Lugano. Diese Entwicklung führt dazu, dass nicht in etwa der asiatische, sondern der nordwesteuropäische Markt lukrativer geworden ist für LNG-Lieferanten.

Im März 2018 meldete der englischsprachige Dienst von Reuters: "Die sinkenden Preise für Erdgas in Asien lassen das Interesse an Nordwesteuropa als Zielgebiet für verflüssigtes Erdgas (LNG) infolge der Winterknappheit wieder ansteigen, da Russland und die USA ihre Lieferungen verstärken. Die Preisschwankungen veranlassten Royal Dutch Shell (...), die erste Lieferung aus dem neuen Cove Point-Exportwerk in den USA von Asien nach Großbritannien umzuleiten".

Den Großteil des sibirischen Yamal-LNGs wird ebenfalls der nordwesteuropäische Markt absorbieren.

Sieben LNG-Terminale in Nordwesteuropa

In Nordwesteuropa gibt es sieben Importterminale - drei in Großbritannien, zwei in Nordfrankreich, jeweils eines in Belgien und den Niederlanden. Diese werden regelmäßig mit LNG aus Nigeria und Katar beliefert.

Der britische Standort South Hook, der mehrheitlich im Besitz von Qatar Petroleum ist, wird erstmals eine US-Fracht erhalten.

Der Handelskontor NBSO-Texas führt auf seiner Webseite aus: "In einem kontinuierlichen Bestreben, die Energieversorgung zu diversifizieren und im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen, steigen die Chancen für Erdgas in den westeuropäischen Märkten. Und mit dem LNG-Gate-Terminal im Rotterdamer Hafen und Europas größtem, offenen Gasspeicher in Bergermeer nördlich von Amsterdam bieten die Niederlande eine hervorragende Infrastruktur, um die zukünftigen Importe als Tor nach Europa unterzubringen."

Aus einer Studie von King & Spalding geht hervor, dass sich in Gesamteuropa, einschließlich der Türkei, 28 LNG-Terminale befinden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...