Aus der deutschen Wirtschaft werden Befürchtungen laut, dass die USA verstärkt auch deutsche Firmen in den Handelsstreit mit China hineinziehen. Der Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Hubert Lienhard, hält es der FAZ zufolge für möglich, dass US-Präsident Donald Trump deutsche Unternehmen auffordern könnte, ihr Geschäft in der Volksrepublik zurückzufahren. Trump könnte demnach seine Appelle mit Vergeltungsdrohungen untermauern. Im Falle des Iran habe sich gezeigt, wie Vorstandschefs plötzlich entscheiden mussten zu bleiben oder zu gehen. "Manchmal haben wir vergessen, dass Amerika die größte Wirtschafts- und die größte Militärmacht ist", sagte Lienhard laut Vorabbericht.
Trump fordert die Neuverhandlung des Atomabkommens mit dem Iran. Um Druck auszuüben, hat er US-Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft gesetzt. Die Bundesregierung und die EU wollen den hiesigen Firmen zwar weiter Iran-Geschäfte ermöglichen, können sie aber nicht vor US-Strafen schützen.
Lienhard signalisierte zugleich Unterstützung für die Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi. Merkel hatte jüngst im Gegensatz zu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Vorstoß der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft für ein Waffenembargo gegen Saudi-Arabien begrüßt. "Wenn die Kanzlerin zu dem Schluss kommt, dass es so nicht geht, wird die Industrie ihr folgen", sagte Lienhard.