Das sagte am Mittwoch Greenpeace-Sprecher Christian Bussau der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit eine Mitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft, wonach bundesweit 29 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt würden. Die Berliner Polizei ermittelt demnach wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegen einzelne Greenpreace-Aktivisten.
Die Organisation hatte Ende Juni nach eigenen Angaben 3500 Liter Farbe auf dem Kreisverkehr Großer Stern rund um die Berliner Siegessäule verteilt, um ein Zeichen für den Kohleausstieg zu setzen. Nach Angaben des Berliner Staatsanwaltschaftssprechers Martin Steltner stürzten in der Folge ein Motorradfahrer und eine Radfahrerin, zudem sei es zu Auffahrunfällen mit Sachschaden gekommen.
"Der Vorwurf ist nahezu absurd und entbehrt jeglicher Grundlage", sagte Bussau. "Ich vermute, dass man versucht, uns einzuschüchtern." Bussau zufolge durchsuchte die Polizei neben dem Hauptsitz auch ein Aktionsmittellager in Berlin, die Greenpeace Media GmbH in Hamburg sowie die Wohnungen zahlreicher Aktivisten, darunter Wohnungen in Halle und Bamberg.
Steltner sagte in einem im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Video, es gehe nicht darum, die Organisation Greenpeace zu kriminalisieren. Die Staatsanwaltschaft suche lediglich nach den Namen der an der Aktion Beteiligten, von denen bereits 19 Aktivisten bekannt seien. "Wir protestieren aufs Schärfste" sagte Bussau. Greenpeace werde versuchen, mit seinen Anwälten ein Ende der Durchsuchungen zu erreichen.