Gemischtes

Regierung erwägt Stickoxid-Strafsteuer für Autohersteller

Die Bundesregierung will Autokonzerne mit einer Strafsteuer belegen, um die Diesel-Umrüstung zu finanzieren.
08.11.2018 08:33
Lesezeit: 1 min

Im Streit mit der Autoindustrie um Nachrüstungen für ältere Dieselautos erwägt die Regierung nun eine Stickoxid-Strafabgabe für die Konzerne. Das Bundesumweltministerium bestätigte am Donnerstag ein entsprechendes Arbeitspapier, aus dem Nachrichtenagenturen und Medien zitierten. Das eingenommene Geld soll demnach in einen Fonds fließen, aus dem wiederum der Einbau von wirksamen Abgasfiltern bezahlt werden solle.

Die Abgabe soll laut Spiegel drei bis vier Jahre lang beim Verkauf neuer Dieselautos anfallen. Eintreiben könnte das Geld demnach das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

Stickstoffoxide - kurz NOx - sorgen in vielen deutschen Städten für schlechte Luft. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist der Straßenverkehr - vor allem Dieselautos, die dort drei Viertel der Stickoxid-Emissionen verursachen.

Wie hoch die Stickoxid-Steuer ausfallen könnte, bleibt in dem Papier offen. Das Bundesumweltministerium hatte im Sommer angegeben, eine Umrüstung koste mindestens 4,4 Milliarden Euro.

Regierung und Industrie streiten seit Monaten darüber, wer für den nachträglichen Einbau von Stickoxid-Katalysatoren bezahlen soll. Während die Industrie und das Verkehrsministerium Umtauschprogramme favorisieren, drängen Umweltministerium und Verbraucherschützer auf Hardware-Nachrüstungen. Einen Kompromissvorschlag der Koalition, wonach die Hersteller in begrenztem Umfang für die Nachrüstungen aufkommen sollen, lehnen die deutschen Autobauer bislang ab.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) trifft sich deshalb am Donnerstag erneut mit Vertretern der großen deutschen Autohersteller. An dem Gespräch in Berlin nimmt neben ranghohen Vertretern von Volkswagen, BMW und Daimler auch der Chef des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, teil.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...