Finanzen

Dänemark erhebt Anklage gegen Danske Bank

Dänemark erhebt gegen die Danske Bank Anklage wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche-Vorschriften.
28.11.2018 17:20
Lesezeit: 1 min

Die dänischen Behörden treiben ihre Ermittlungen gegen die Danske Bank im Geldwäsche-Skandal voran. Die Staatsanwaltschaft erhob am Mittwoch Anklage gegen die größte dänische Bank wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche-Vorschriften ihrer Niederlassung in Estland. Auf Basis der bisherigen Untersuchungen haben die Staatsanwaltschaft bisher in vier Punkten Anklage erhoben, teilte Danske mit. Weitere Punkte könnten folgen. "Wir ermitteln weiterhin intensiv", sagte Staatsanwalt Morten Niels Jakobsen.

Dänemark hatte im August Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet. Eine interne Untersuchung des Instituts hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Gelder von 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei.

In dem Fall ist auch die Rolle der Deutschen Bank in den Fokus gerückt. Sie hatte als sogenannte Korrespondenzbank Zahlungen für die Danske Bank abgewickelt. Das größte deutsche Geldhaus sieht keine Mitverantwortung bei sich, die Überprüfung der Kunden sei Aufgabe des dänischen Geldinstituts gewesen. "Die Danske Bank hat die Pflicht, ihre Kunden zu kennen, denn sie pflegt den direkten Kontakt", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Karl von Rohr, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). "Dänemark ist in der EU, Estland ist ein Euro-Land; da müssen wir davon ausgehen können, dass die Bank nach vernünftigen Standards geführt wird und den regulatorischen Anforderungen entspricht."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...