Lesezeit: 1 min
01.12.2018 20:32
Die Preise in Deutschland sind im November erneut deutlich gestiegen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Teils drastisch gestiegene Energiepreise halten die Teuerung in Deutschland über der Zwei-Prozent-Marke. Im November lagen die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Von Oktober auf November 2018 erhöhte sich das Preisniveau demnach um 0,1 Prozent.

Die Preise für Heizöl kletterten in manchen Bundesländern extrem. Mancherorts mussten Verbraucher nach Angaben der Statistiker über 50 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Auch Kraftstoffe verteuerten sich erheblich. Ein Grund nach Einschätzung von Experten: Wegen des Niedrigwassers im Rhein ist die Versorgung per Tankschiff schwieriger geworden.

Insgesamt verteuerte sich Energie im November im Vergleich zum Vorjahresmonat nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde um 9,3 Prozent. Der Abstand zum Preisniveau des Vorjahres wird bei diesem Posten seit Monaten kontinuierlich größer. Im Oktober war die Inflation - angeheizt von gestiegenen Energiepreisen - mit 2,5 Prozent auf den höchsten Stand seit September 2008 geklettert.

Bei Nahrungsmitteln gibt es einen gegenläufigen Trend: Hier lagen die Preise im November um 1,4 Prozent über Vorjahresniveau. Im Oktober waren es 1,9 Prozent, im September 2,8 Prozent. Allerdings müssen Verbraucher für manche Gemüsesorte dennoch tiefer in den Geldbeutel greifen als im vergangenen Jahr: Die Kartoffelernte war wegen des heißen Sommers deutlich schlechter als in der Vergangenheit, das treibt die Preise.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Dauerhafte niedrige oder in großem Stil sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft.

Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, legte im November im Jahresvergleich um 2,2 Prozent zu. Detaillierte Zahlen will das Bundesamt am 13. Dezember veröffentlichen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Scholz zeigt sich in der Migrationsdebatte kompromissbereit
09.09.2024

Vor möglichen neuen Beratungen zur Migration von Regierung, Opposition und Ländern geht Bundeskanzler Olaf Scholz auf die Union zu. Im...

DWN
Finanzen
Finanzen Vanguard, iShares und Co.: Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
08.09.2024

In Deutschland bieten mehr als ein Dutzend Unternehmen ETFs an. Doch manche können eine deutlich bessere Erfolgsbilanz vorweisen als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdgas: Hohe Preise trotz voller Speicher
08.09.2024

Europa bereitet sich in Sachen Energieversorgung auf den Winter vor. Die Gasspeicher sind voll und die Nachfrage sinkt. Dennoch liegen die...

DWN
Politik
Politik Wer wird eine neue europäische Debattenkultur schaffen?
08.09.2024

Europas Zukunft steht auf dem Spiel: Präsident Macron warnt vor dem Zerfall des Kontinents. Während die alte EU-Ordnung erlahmt, wachsen...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Risiken: Verschlingt der Finanzsektor die Realwirtschaft?
08.09.2024

Das globale Derivate-Geschäft beträgt ein Vielfaches der Weltwirtschaft. Manche Experten sehen Optionen, Zertifikate, Swaps und CFDs als...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Vom Turing-Test zur Ära der Allgemeinen Intelligenz (AGI)
08.09.2024

Die weltbesten Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) können schwierige Prüfungen bestehen, überzeugend menschliche Aufsätze...

DWN
Politik
Politik Wie Indien zwischen Russland und dem Westen balanciert - und was das für Deutschland bedeutet
08.09.2024

Indiens hindunationalistischer Premierminister Narendra Modi bestimmt maßgeblich über die Zukunft des Landes. Sein Besuch in Kiew letzte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien: Brutalismus - die Renaissance der Betonriesen
08.09.2024

Potthässlich oder faszinierend? Der Brutalismus erlebt derzeit eine Renaissance und begeistert neue Anhänger dieses Baustils auf sozialen...