Finanzen

Katar zieht sich aus Ölkartell Opec zurück

Lesezeit: 1 min
03.12.2018 09:27
Das Emirat Katar zieht sich aus der Opec zurück.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Abschied von der Opec: In einem überraschenden Schritt hat Katar nach mehr als einem halben Jahrhundert seinen Ausstieg aus der Organisation Erdöl exportierender Länder angekündigt. Stattdessen will sich das Golfemirat künftig noch stärker auf seine Rolle als Weltmarktführer beim Export von Flüssiggas (LNG) konzentrieren, wie Energieminister Saad al-Kaabi am Montag sagte. Mit dem diplomatischen Zwist mit dem größten Opec-Produzenten Saudi-Arabien habe der Schritt hingegen "nichts zu tun".

Katars Mitgliedschaft in der Opec werde bereits im Januar 2019 enden, kündigte al-Kaabi in Doha an. Die Organisation wurde nach seinen Angaben am Montagmorgen kurz vor der Bekanntgabe über die Entscheidung informiert.

Zwar werde Katar weiter Erdöl produzieren, kündigte al-Kaabi an. Dort gebe es allerdings kein großes Potenzial. "Wir sind sehr realistisch", sagte der Minister. "Unser Potenzial ist Gas." Katar ist der weltweit größte Exporteur von Flüssiggas (LNG) und macht sich auch für den Bau eines LNG-Terminals in Deutschland stark.

Die Opec, der Katar seit 1961 angehört, wird vom weltgrößten Ölproduzent Saudi-Arabien dominiert. Saudi-Arabien sowie Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten im Sommer 2017 ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Golfstaat verhängt. Sie werfen Katar vor, "Terrorismus" zu unterstützen und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran - dem Erzfeind Saudi-Arabiens - zu pflegen. Doha weist die Vorwürfe zurück.

Die Entscheidung zum Rückzug aus der Opec habe zudem "nichts mit der Blockade zu tun", sagte al-Kaabi. Sie basiere vielmehr auf "technischen und strategischen" Erwägungen. Es sei "ineffizient, sich auf etwas zu konzentrieren, das nicht dein Kerngeschäft ist und das dir langfristig nicht nutzen wird", sagte der Minister.

Erst im September hatte Katar angekündigt, seine Gasproduktion bis 2024 um rund 30 Prozent von derzeit 77 auf 110 Millionen Tonnen pro Jahr auszuweiten.

Bei der Ölproduktion rangiert das gasreiche Golfemirat hingegen nicht auf den vorderen Plätzen: Vermutet werden dort zwei Prozent der weltweiten Reserven. Die gegenwärtige Ölproduktion beläuft sich auf 600.000 Barrel pro Tag - damit kommt Katar in der Liste der größten Rohölproduzenten laut der Analyse-Website worlddata.info lediglich auf den 17. Rang.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik EU-Ministertreffen in Ungarn: Nur ein Drittel nimmt teil
13.09.2024

Wie sollte man auf die Provokationen von Ungarns Premierminister Viktor Orban reagieren? Die EU-Mitgliedsstaaten sind sich uneins. Nach...

DWN
Politik
Politik Etatberatung im Bundestag: Wohlfeile Ratschläge aus der Schweiz zur Sicherheitslage
13.09.2024

Die Schweizer "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) schreibt auf Deutsch - und zumeist Klartext. Manche Leser könnten glauben, es handelt es sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Kritik: Bahn kassiert Pläne für höhere Schienenmaut
13.09.2024

Ab 2026 wollte die Deutsche Bahn die Trassenpreise deutlich erhöhen, im Nahverkehr um 23,5 Prozent, im Fern- und Güterverkehr ebenfalls...

DWN
Technologie
Technologie Neues KI-Modell von OpenAI für komplexe Aufgaben
13.09.2024

OpenAI, der Entwickler von ChatGPT, hat ein neues KI-Modell vorgestellt, das in der Lage ist, komplexere Aufgaben als frühere Chatbots zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handelsregistergebühren sollen kräftig steigen – eine weitere teure Belastung für Unternehmen!
13.09.2024

Das Bundesjustizministerium will die Gebühren für den Handelsregistereintrag um 50 Prozent erhöhen. Ein besserer Kostendeckungsgrad soll...

DWN
Panorama
Panorama Bundesverfassungsgericht: Zustimmung zur geplanten Reform
13.09.2024

Ein breites Parteienbündnis setzt sich dafür ein, die Widerstandskraft des Bundesverfassungsgerichts zu stärken. Dies geschieht vor dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Störung bei Kartenzahlungen: Leider kein Einzelfall - was wirklich passiert ist
13.09.2024

Über mehrere Stunden hinweg war das System für Kartenzahlungen in Deutschland betroffen, bevor am Donnerstag-Nachmittag Entwarnung...

DWN
Politik
Politik Putin: Einsatz von Präzisionswaffen wäre Nato-Kriegsbeteiligung
13.09.2024

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht den möglichen Einsatz westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief im russischen Territorium...