Finanzen

Inflation in der Türkei geht leicht zurück

Die Inflation in der Türkei ist im November leicht zurückgegangen.
03.12.2018 17:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Inflation in der Türkei ist im November gegenüber dem Vormonat leicht zurückgegangen, bleibt jedoch mit einem Anstieg von 21,62 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter auf hohem Niveau. Wie die türkische Statistikbehörde Tüik am Montag mitteilte, sank die Inflationsrate gegenüber Oktober um 1,44 Prozent. Am stärksten von diesem Rückgang betroffen war der Transportsektor, wo die Preise um 6,46 Prozent sanken. Lebensmittel verbilligten sich ebenfalls leicht um 0,74 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurde allerdings bei den Lebensmittelpreisen ein Anstieg von 25,66 Prozent verzeichnet, und auch Wohnungen und Möbel legten um 24,73 beziehungsweise 32,73 Prozent zu. In den vergangenen Monaten waren die Preise drastisch gestiegen. Angesichts des Verfalls der Lira, durch den Treibstoff und andere Importwaren verteuert wurden, legte die Inflation deutlich zu.

Seit Ende August hat die Währung aber wieder hinzugewonnen. Wurde sie Ende August noch bei 6,73 Lira zum Dollar gehandelt, notierte sie am Montag bei 5,21. Durch den Wertgewinn der Lira verbilligten sich auch die Importe, womit der Druck auf die Preise sank. Mit ein Grund dafür war, dass die türkische Regierung ihren Streit mit den USA um die Inhaftierung eines US-Pastors beilegte, der die Krise im August ausgelöst hatte.

Zudem hob die Zentralbank Mitte September nach monatelanger Untätigkeit den Leitzins um 625 Basispunkte auf 24 Prozent an. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich zuvor vehement gegen eine Zinsanhebung ausgesprochen und damit Zweifel an der Unabhängigkeit der Währungshüter ausgelöst. Um die Inflation einzudämmen, vereinbarte die Regierung zudem mit führenden Unternehmen eine freiwillige Preissenkung.

Wirtschafts- und Finanzminister Berat Albayrak begrüßte am Montag die neuen Zahlen und erklärte, sie zeigten, "dass ein starker Rückgang der Inflation begonnen hat und der Abwärtstrend sich weiter fortsetzen wird". Die Türkei werde weiter eine "starke" Währungs- und Finanzpolitik verfolgen, erklärte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...