Politik

Syrien: Armee wehrt Offensive von al-Nusra ab

Lesezeit: 2 min
03.12.2018 21:59
Im Norden von Hama hat die syrische Armee Söldner-Einheiten der al-Nusra-Front aufgespürt. Es konnte eine Söldner-Offensive abgewehrt werden.
Syrien: Armee wehrt Offensive von al-Nusra ab

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Am vergangenen Sonntag haben Verbände der syrischen Armee (SAA) eine Offensive der al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS) im Norden der Provinz Hama abgewehrt, meldet die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA. Die HTS-Söldner wollten einen Posten der SAA angreifen, der die Städte im Norden Hamas schützt. Die Offensive ging vom Süden der Provinz Idlib aus.

Die SAA hatte den Verband von HTS im Norden der christlich-arabischen Stadt Maharda aufgespürt. Die SAA-Einheit befand ich im Dorf Schaliot und spürte die HTS-Söldner in den landwirtschaftlichen Gebieten südlich des Dorfes al-Zakat auf. Südlich der Stadt Latamina spürte die SAA einen weiteren HTS-Verband auf.

Zwischen HTS und weiteren Söldner-Truppen erfolgen Absprachen und eine Koordination bei ihren Attacken auf Stellungen der SAA im Norden von Hama.

Die Söldner-Truppen Hurras al-Din, Ansar al-Tawheed, Ansar al-Din und Ansar al-Islam gründeten am 15. Oktober 2018 im Süden von Idlib das Operationszentrum "Wa Harredh al-Moa'minen", um sich auf Gefechte mit der syrischen Armee (SAA) vorzubereiten. Das Operationszentrum befindet sich zwischen Khan Scheichun und Murak, berichtet El Dorar. Das Blatt führt aus, dass die Gruppen gegen das Abkommen von Sotschi zur Errichtung einer entmilitarisierten Zone in Idlib sind. Es sollen bereits Angriffe gegen Stellungen der SAA im Norden Hamas ausgeführt worden sein.

Im Juni 2018 hatten sich Söldner-Gruppen, die im Bereich Jabal al-Hoss im Süden von Aleppo operierten der Gruppe Ansar al-Din angeschlossen. Dabei soll es sich um die sogenannten  al-Hus-Brigaden unter der Führung von Abu Zeid al-Janoubi handeln, berichtet die Medienorganisation Enab Baladi.

Ansar al-Islam wurde im Jahr 2014 in Quneitra durch den Zusammenschluss der Brigaden "Osama Bin Zaid", "Ezz bin Abdul Salam" und "Battalion Aladiyat" gegründet. Im Februar 2015 kündigte die Gruppe an, künftig auch im Süden Idlib operieren zu wollen. Das Hauptziel der Gruppe war es nach eigenen Angaben, die großen Blöcke an Kampfverbänden in Damaskus, Daraa und Quneitra zusammenzuschließen. Ansar al-Islam verfügt seit dem Jahr 2016 über US-amerikanische TOW-Panzerabwehrraketen (BGM-71 TOW) und Flugabwehrwaffen (MANPADS) der Klasse 9K32 Strela-2 (Nato-Codename: SA-7 Grail), so das Middle East Eye.

Ansar al-Tawheed ging im März 2018 aus der extremistischen Söldner-Truppe Jund al-Aqsa hervor. Sie wurde in der Stadt Sarmin in der Provinz Idlib gegründet. Von da aus operierte sie auch im Gebiet Nayrab in der Landschaft von Aleppo. Es bestehen enge Verbindungen zur al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham).

Hurras al-Din war die erste Gruppe in Idlib, die das türkisch-russische Abkommen von Sotschi ablehnte. Sie wurde am 27. Februar 2018 durch den Zusammenschluss von sieben Söldner-Gruppen gegründet. Ihr gehören Dschaisch al-Malahim, Dschaisch al-Badia, Dschaisch al-Sahel, Saraya al-Sahel, Saraya Kabul, Jund al-Scharia und Jund al-Aqsa an. Das geht aus einem Dokument des Meir Amit Informationszentrums über Geheimdienste und Terrorismus, das den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vorliegt, hervor.

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass das Operationszentrum "Wa Harredh al-Moa'minen" aus bewaffneten Unterstützern von Al-Qaida und der Terror-Miliz IS besteht.

Die Söldner tummeln sich nicht durch Zufall zwischen Khan Scheichun und Murak, denn dort verläuft die M5-Straße, die Aleppo mit Hama über Idlib verbindet. Wenn es der syrischen Armee nicht gelingen sollte, den Bereich zwischen Khan Scheichun und Murak zu befreien, wird es nicht möglich sein, problemlos logistische Hilfen aus der Provinz Hama im Süden in die Provinz Idlib zu entsenden. Doch dies ist für eine Militäroffensive in Idlib wichtig.

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