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Chaos in Brüssel: Der doppelte Gereon Dijsselbloem
Der Fall der spanischen Banki zeigt: Auch wenn es bei einer Banken-Rettung zu einem echten Bail-In kommt, dass also die Shareholder an den Verlusten beteiligt werden, muss es nicht automatisch die Großen treffen. Bankia-Aktien wurden den Spaniern quasi als krisensichere Altersvorsorge verkauft: Sie galten als sicher, auf Risiken und Nebenwirkungen wurde nicht ausreichend hingewiesen.
Dann kam der EU-Banken-Rettungsschirm. Von da an konnte hunderttausende spanische Kleinanleger nur noch zusehen, wie ihr Erspartes von Tag zu Tag weniger wurde. Dagegen unternehmen konnten sie nichts.
Aktien der verstaatlichten spanischen Bankia fielen am Montag um fast 50 Prozent auf 0,14 Euro. Im Sommer 2011 war die Aktie an der Börse in Madrid mit einem Preis von 3,75 Euro gestartet. Hunderttausende spanische Kleinanleger griffen damals zu. Der extreme Preisrückgang um 99 Prozent bedeutet nun praktisch einen Totalausfall.
Der Kurseinbruch der Bankia-Aktie folgte einem Downgrade der Ratingagentur Standard & Poor’s um eine Stufe auf BB-. Die Agentur begründete die Entscheidung damit, dass die am Freitag beschlossene Kapitalerhöhung nicht ausreicht.
Der Rekapitalisierungs-Plan für Bankia sieht eine Umwandlung von 6,5 Milliarden Euro Schulden in Aktien vor. Nun wurde der Nominalwert einer Aktie von 2 Euro auf 0,01 Euro gesenkt. Das ist der kleinstmögliche Wert.
Dem Management des Finanzinstituts ist wiederholt Täuschung vorgeworfen worden. Die Regierung hat sich unterdessen darauf verständigt, denjenigen, die tatsächlich nachweisen können, unzureichend informiert worden zu sein, das Investement in voller Höhe zu erstatten.
Bankia hatte im Mai 2012 den größten Bailout beantragt, den es in Spanien jemals gegeben hat.
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