Finanzen

Federal Reserve meldet Zahlungs-Ausfälle bei Kreditkarten

Lesezeit: 1 min
07.12.2018 17:12
Daten der Zentralbank Federal Reserve zeigen erste Erschütterungen im Kreditkartenmarkt der USA.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aus Daten der Zentralbank Federal Reserve geht hervor, dass der Kreditkarten-Markt in den USA erstmals seit Jahren von einer Welle an Zahlungsausfälle und Kontenschließungen erfasst wurde.

Wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Federal Reserve Bank of New York hervorgeht, ist die Zahl von Kreditausfällen, Rücknahmen von Anträgen für neue Kreditkarten sowie unfreiwillige Schließungen von Konten gestiegen. Der Fed zufolge seien diese Entwicklungen angesichts der derzeitigen Stärke der Wirtschaft und der vergleichsweise niedrigen Leitzinsen der Zentralbank „potenziell besorgniserregend“, berichtet der Business Insider.

Insbesondere die gestiegene Zahl der abgelehnten Anträge für neue Kreditkarten wie auch die erzwungene Schließung von Kundenkonten deuten darauf hin, dass sich die durchschnittliche Bonität der Amerikaner verschlechtert hat.

Ein anderer Bericht der New Yorker Fed, welcher bereits im vergangenen Monat veröffentlicht wurde, zeigte ebenfalls einen Anstieg bei den Kontenschließungen in den vergangenen eineinhalb Jahren. Die Ausfallraten von Kreditkarten begannen gegen Ende des Jahres 2016 stark zu steigen, ein Trend, welcher sich nach Angaben der Fed auch im laufenden Jahr nicht verändert hat.

Die Ergebnisse der Federal Reserve sind ein schlechtes Signal für die weitere Entwicklung der Konjunktur in den USA, weil es meist die Kreditkartenrechnungen sind, welche die Bürger nicht mehr bedienen, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Kredite für Autos oder Hypotheken für Häuser werden dagegen meist so lange wie möglich bedient, weil eine Verpfändung von Haus oder Auto für viele Menschen schwerer wiegt als die Beschwerde der Gegenpartei bei der Kreditkartenzahlung.

In den vergangenen Jahren ist die Verschuldung der US-Amerikaner massiv angestiegen, was auch für die Kreditkartenverschuldung gilt. Wie Reuters berichtet, hat das Volumen der gesamten Schulden der US-Bürger im dritten Quartal einen neuen Rekord von etwa 13,5 Billionen Dollar markiert. Das Volumen der Kreditkartenschulden hatte Anfang des Jahres mit etwa 1,023 Billionen Dollar den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2008 (1,021 Billionen Dollar) überstiegen, wie USA Today berichtet.

Der Hauptgrund für die wachsenden Schwierigkeiten der Schuldner stellt die geldpolitische Normalisierungsstrategie der Federal Reserve dar, welche die Leitzinsen seit Ende 2015 schrittweise angehoben hat und den Abbau der Bilanzsumme einleitet. Insbesondere die ansteigenden Leitzinsen führen dazu, dass sich der Schuldendienst bei den Kreditkarten verteuert.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...