Finanzen

Dax verzeichnet deutliche Kursverluste

Der deutsche Leitindex verzeichnete am Donnerstag deutliche Verluste.
27.12.2018 13:11
Lesezeit: 2 min

Anleger in Europa sind nach Weihnachten in Deckung gegangen. Der Dax sackte am Donnerstag zeitweise um rund 3 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 10.300 Punkten ab. Der EuroStoxx50 verlor gut 1,8 Prozent auf 2917 Zähler. "Man darf nicht außer Acht lassen, wie schlecht die US-Börsen vor den Feiertagen gelaufen sind", sagte ein Händler. "Außerdem wollen viele jetzt noch kurz vor Jahresende ihre Portfolien bereinigen." Das Handelsvolumen war vergleichsweise gering, weshalb die Schwankungen in der Regel größer ausfallen.

In den USA hatte der Dow-Jones-Index am Mittwoch erstmals in einer einzigen Handelssitzung mehr als 1000 Punkte gewonnen, nachdem er am Heiligabend wegen der Furcht von Anlegern vor einer Konjunkturabkühlung und der Unsicherheit in Folge des Behördenstillstands noch massiv eingebrochen war. Auch in Japan hatten die Börsen nach Weihnachten wieder deutlich zugelegt. "Die Frage ist, ob das jetzt eine kurzfristige Erholungsrally ist oder ob die Zuwächse nachhaltig sind", sagte Analyst Chris Weston vom Brokerhaus Pepperstone.

Den US-Börsen droht trotz der jüngsten Kursgewinne der schwärzeste Dezember seit 1931. Vor allem die Furcht vor einer Wirtschaftskrise in Folge des Handelsstreits mit China drückt auf die Stimmung. Zudem sorgte die Arbeitspause in einigen Behörden wegen des Streits über die von US-Präsident Donald Trump angestrebte Grenzmauer zu Mexiko für Verunsicherung. Seit Anfang Dezember verlor der Dow-Jones-Index mehr als zehn Prozent an Wert. Der Dax büßte im selben Zeitraum 5,5 Prozent ein. Er steht auf Jahressicht mit einem Minus von bisher fast 18 Prozent aber deutlich schlechter da als der Dow Jones. Dieser verlor seit Januar 7,4 Prozent.

Während des sogenannten "Shutdowns" in den USA will das Handelsministerium keine Konjunkturdaten veröffentlichen, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Betroffen sind etwa Daten zum Bruttoinlandsprodukt, zur Inflation und zum Handel. Das Arbeitsministerium will dem Zeitungsbericht zufolge dagegen Daten zur Beschäftigung veröffentlichen.

Unter den größten Verlierern an der deutschen Börse waren die Versorger RWE und E.ON mit Abschlägen von 3,8 und 2,9 Prozent. Händler konnten dafür aber keinen konkreten Grund ausmachen. Die ebenfalls im Dax notierten Aktien des Darmstädter Pharmakonzerns Merck büßten 1,6 Prozent ein. Merck stellte eine Medikamentenstudie für das Mittel Bavencio zur Behandlung von Eierstock-Krebs ein, weil sie nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hatte.

An der Börse in Paris griffen Anleger bei den Aktien des Fraport-Konkurrenten Vinci zu, sie stiegen um bis zu 1,7 Prozent. Der Infrastruktur- und Baukonzern will für 3,22 Milliarden Euro einen Anteil von knapp über 50 Prozent an dem zweitgrößten britischen Flughafen Gatwick übernehmen. Damit betreibt Vinci dann 46 Flughäfen in zwölf Ländern.

Wegen der weltweiten Furcht vor einer Konjunkturabkühlung und gleichzeitig eines Überangebots an Rohöl gaben die Ölpreise deutlich nach. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 53,07 Dollar je Barrel (159 Liter). Dagegen packten sich Anleger Gold in ihre Depots. Der Preis für die "Antikrisen-Währung" stieg um ein halbes Prozent auf 1272 Dollar.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...