Politik

312.000 Euro: Bund subventioniert Energie aus Pferdemist

Lesezeit: 1 min
31.03.2013 00:30
Die Fachhochschule Rosenheim experimentiert mit Pferdemist als einer neuen Form der Energie. Der Bundesregierung erscheint das Projekt so wertvoll, dass sie es mit Steuergeldern finanziert.
312.000 Euro: Bund subventioniert Energie aus Pferdemist

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) zeigt in seiner jährlichen Aktion Frühjahrsputz, dass es im Bundeshaushalt erhebliches Sparpotenzial gibt. Dazu hat er 30 Beispiele fragwürdiger Subventionen ausgewählt. Sie kosten den Steuerzahler jedes Jahr viele Millionen Euro. Die folgenden zwei Projekte gehören noch zu den weniger teuren.

Energie aus Pferdemist: 312.000 Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert mit knapp 312.000 Euro die Entwicklung eines kommerziellen Verfahrens zur Trocknung, Pelletierung und Verbrennung von Pferdemist. Dieses Projekt an der Fachhochschule Rosenheim ist Teil der Initiative „Energiezukunft Rosenheim“. Diese verfolgt das Ziel, dass sich der Landkreis künftig ausschließlich mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgen kann.

Der BdSt fragt: „Wäre es eigentlich zu viel verlangt, die Entwicklung solch kommerziell nutzbarer Methoden den Forschungsetats der nutznießenden Industrie zu überlassen?“

Automatische Hopfenpflücke: 260.000 Euro

Mit knapp 260.000 Euro Steuergeld subventioniert das Bundeslandwirtschaftsministerium ein Projekt zur Entwicklung und Optimierung einer Maschine zur automatischen Hopfenpflücke. „Ziel ist, das manuelle Einhängen der Hopfenreben in den Einzugsarm der Hopfenpflückmaschine zu automatisieren, sodass bei gleicher Pflückqualität die dafür herangezogenen meist ausländischen Saisonarbeitskräfte ersetzt werden können“, zitiert der BdSt aus der Projektbeschreibung.

Der BdSt sagt: „Das Subventionsobjekt wird nicht nur bei den Saisonkräften, sondern ebenso bei den Steuerzahlern einen bitteren Hopfenbeigeschmack hinterlassen.“

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...