Finanzen

Kohle-Ausstieg: RWE kündigt massiven Stellenabbau an

Lesezeit: 1 min
28.01.2019 09:28
Aufgrund des von der Bundesregierung geforderten Ausstiegs aus der Kohleverstromung wird der Energiekonzern RWE in großem Stil Arbeitsplätze abbauen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Energiekonzern RWE stellt sich nach dem Kompromiss für einen Ausstieg aus der von der Bundesregierung geforderten Kohleverstromung auf einen signifikanten Arbeitsplatzabbau ein. Wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden, könne er heute noch nicht sagen, erklärte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz in einem Interview mit der Rheinischen Post. "Aber ich rechne mit einem signifikanten Abbau bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation mögliche hinaus geht. Dies betrifft unmittelbar bis Ende 2022 die Mitarbeiter der zu schließenden Kraftwerke."

Mittelbar seien in den darauffolgenden Jahren dann auch Beschäftigte im Tagebau betroffen. Der Abbau werde sozialverträglich erfolgen.

Positiv sei, dass die Kohlekommission ein fast einstimmiges Ergebnis erreicht habe. "Denn wir brauchen einen Konsens und Planungssicherheit." Wie die Umsetzung genau funktioniere und was das im Einzelnen für RWE heiße, müsse man erst einmal analysieren. "Klar ist aber, und dass sollte allen bewusst sein, in der Braunkohle wird es tiefe Einschnitte geben."

Die Kohlekommission hatte sich am Wochenende auf ein Aus für das letzte Kohlekraftwerk bis spätestens 2038 verständigt. Das Enddatum kann aber noch auf 2035 vorgezogen werden. Es gab nur eine Gegenstimme in dem 28-köpfigen Gremium aus Vertretern von Wissenschaft, Industrie, Gewerkschaften und Umweltgruppen. Um die Folgen für die betroffenen Braunkohlegebiete im Rheinland und in Ostdeutschland abzufedern, sind bis 2040 mindestens 40 Milliarden Euro an Steuergeldern vorgesehen.

Als Entlastung für den von Experten allerdings erwarteten Strompreis-Anstieg soll es ab 2023 nach derzeitigem Stand jährlich etwa zwei Milliarden Euro für Unternehmen und Privathaushalte geben – ebenfalls aus Steuergeldern. Die Strompreise in Deutschland hatten zuletzt ein neues Allzeithoch erreicht.

Ebenfalls in einem Gespräch mit der Rheinischen Post forderte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, dass die Bundesregierung nun zügig die gesetzliche Grundlage ausarbeitet. "Wir brauchen eine gesetzliche Fixierung dieser Maßnahmen", so der CDU-Politiker. "Wir haben die Erwartung, dass bis Ende April diesen Jahres die Eckpunkte für das Maßnahmengesetz und das Planungsbeschleunigungsgesetz vorliegen."


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...