Finanzen

Immobilien-Blase: Australien erwägt Rückkehr zur lockeren Geldpolitik

Vor dem Hintergrund der zu Platzen drohenden Immobilienblase erwägt die Zentralbank Australiens eine Rückkehr zur lockeren Geldpolitik.
06.02.2019 17:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der amerikanischen Notenbank Fed deutet auch die Zentralbank Australiens einen Kurswechsel an. Anstatt wie bisher eher von einer Zinsanhebung auszugehen, sprach Notenbankchef Philip Lowe am Mittwoch von der Möglichkeit einer Zinssenkung. Der australische Dollar reagierte mit kräftigen Kursverlusten zu vielen Währungen. Gegenüber dem US-Dollar und dem Euro ging es um jeweils eineinhalb Prozent nach unten.

Noch im vergangenen Jahr sei es wahrscheinlicher gewesen, dass der nächste Zinsschritt nach oben anstatt nach unten gehe, sagte Lowe. "Heute scheinen die Wahrscheinlichkeiten ausgeglichener zu sein." Andererseits sei aber auch eine Zinssenkung nicht auszuschließen, schränkte Lowe ein. "Wir haben die Flexibilität, dies bei Bedarf zu tun." Zinssenkungen könnten anstehen, wenn sich der Arbeitsmarkt, der Konsum und die Inflation schwächer entwickelten als erwartet.

Ein wichtiger Grund für die Vorsicht der Notenbank dürfte die Blase am Immobilienmarkt sein, welche derzeit platzt. Ökonomen verweisen seit Jahren auf Gefahren am australischen Immobilienmarkt hin, wo die Preise lange stark gestiegen, zuletzt aber gefallen sind. Die Leitzinsanhebungen der Zentralbank bewirkten eine Verteuerung von Hypothekarkrediten und Schuldner gerieten deshalb verstärkt in Zahlungsschwierigkeiten.

Auch weltweit zeichnen sich derzeit Probleme an den Immobilienmärkten ab. So sinken inzwischen die Preise in wichtigen Märkten wie Hongkong oder New York.

Die australische Wirtschaft ist zudem in hohem Maße abhängig von der konjunkturellen Entwicklung in China, ihrem Haupthandelspartner. Chinas Wirtschaft wiederum schwächt sich seit Jahren beständig ab und ist hohen Risiken wegen des Handelsstreits mit den USA ausgesetzt.

Der Leitzins liegt in Australien schon seit längerem auf einem Rekordtief von 1,5 Prozent. Die Notenbank hatte jedoch die Option einer Zinserhöhung ins Spiel gebracht, ohne diese jedoch durchzuführen. Da die amerikanische Notenbank Fed unlängst eine möglicherweise längere Zinspause in Aussicht gestellt hatte, sinkt der Druck auf andere Zentralbanken, ihrerseits die Leitzinsen anzuheben.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...