Finanzen

Ifo-Index für die Weltwirtschaft bricht ein

Lesezeit: 1 min
11.02.2019 10:13
Unternehmen auf der ganzen Welt erwarten im laufenden Jahr eine deutliche Abschwächung der weltwirtschaftlichen Dynamik.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Unternehmen weltweit erwarten eine deutliche Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums. Das entsprechende Barometer sank im ersten Quartal auf minus 13,1 von minus 2,2 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner vierteljährlichen Umfrage unter fast 1300 Befragten aus 122 Ländern mitteilte.

"Die Weltkonjunktur schwächt sich zunehmend ab", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zum vierten Rückgang des Indikators in Folge. Sowohl die Lage als auch die Aussichten wurden merklich pessimistischer eingeschätzt. Die Experten erwarten ein schwächeres Wachstum des privaten Konsums, der Investitionen und des Welthandels.

Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich vor allem in den Industriestaaten. "Dabei stachen insbesondere die USA heraus mit einem Einbruch der Erwartungen und der Lagebeurteilung", sagte Fuest. "Aber auch für die Europäische Union revidierten die Experten ihre Einschätzungen deutlich nach unten." Dagegen blieb das Klima in den Schwellen- und Entwicklungsländern weitgehend unverändert, nachdem es in den zwei Quartalen zuvor jeweils stark rückläufig war. Im Nahen Osten und in Nordafrika kühlte es sich deutlich ab.

Das globale Bruttoinlandsprodukt dürfte nach Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr nur noch um 3,5 Prozent und 2020 um 3,6 Prozent zulegen, wie der IWF im Januar in seinem "World Economic Outlook" prognostizierte. Im Oktober hatte er für beide Jahre 3,7 Prozent vorhergesagt.

Die Finanzminister der Eurozone beraten heute ab 15 Uhr über die eingetrübte Konjunkturlage und Pläne für die Reform der Währungsunion. Die Minister der 19 Staaten der Währungsunion befassen sich dabei in Brüssel mit der jüngsten Konjunkturprognose der EU-Kommission. Sie hatte ihre Vorhersage für das Wachstum in der Eurozone am Donnerstag von 1,9 Prozent auf 1,3 Prozent deutlich gesenkt. Hintergrund ist die deutlich schwächere Wirtschaftslage in großen Mitgliedstaaten wie Deutschland und Italien.

Daneben befassen sich die Minister mit Plänen für die Schaffung eines eigenen Budgets für die Eurozone im EU-Haushalt, das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagen hatte. Weiteres Thema ist die Entwicklung in Irland und Portugal, die während der Finanzkrise auf milliardenschwere europäische Hilfen angewiesen waren.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...