Finanzen

Großbritannien und Schweiz unterzeichnen Handelsabkommen

Großbritannien und die Schweiz haben am Montag ein Handelsabkommen für die Zeit nach dem “harten Brexit” unterzeichnet.
12.02.2019 09:48
Lesezeit: 1 min

Großbritannien und die Schweiz rüsten sich mit einem Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit. London möchte dadurch sein Wirtschaftswachstum aufrecht erhalten.

Beide Seiten unterzeichneten am Montag eine bilaterale Vereinbarung, die unter anderem den Freihandel und das gemeinsame Vorgehen bei Betrugsbekämpfung regelt, wie die Schweizer Regierung mitteilte. Bislang sind die Beziehungen zwischen den beiden Staaten über die Abkommen der Schweiz mit der EU geregelt. Doch mit dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens werden neue Vereinbarungen nötig. “Die britische Fahrzeugbranche könnte jährlich bis zu acht Millionen Pfund Zollgebühren für ihre Exporte einsparen, die gelten würden, wenn das Abkommen nicht geschlossen würde”, zitiert die Financial Times das britische Handelsministerium aus einer Mitteilung. Bisher wurden nur eine Handvoll anderer Abkommen verlängert sowie neue Vereinbarungen mit den Färöer-Inseln, Chile, Israel und einigen Ländern im südlichen Afrika geschlossen. Derzeit verfügt Großbritannien über 71 Handelsabkommen, die allerdings über die EU abgeschlossen wurden.

Mit der Übereinkunft rüsten sich die Schweiz und Großbritannien auch für einen sogenannten “harten Brexit”: Sollten die Briten Ende März ungeregelt aus der EU ausscheiden, trete das Abkommen ab 30. März bereits vorläufig in Kraft. Andernfalls gilt es als Grundlage für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Großbritannien nach Ablauf einer Brexit-Übergangsphase. Denn in dieser Übergangsphase würden die Abkommen zwischen der EU und der Schweiz auch weiterhin für die Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Alpenstaat gelten.

Beide Länder sind füreinander wichtige Handelspartner. London und Zürich sind zudem bedeutende Finanzzentren in Europa. Der britische Handelsminister Liam Fox übte am Montag Kritik an jenen Ländern, die bisher nicht gewillt gewesen sind, Handelsabkommen mit Großbritannien für die Zeit nach einem “harten Brexit” zu unterzeichnen. “Wir sind bereit und haben alle unsere Vorschläge unterbreitet (...) eine Reihe von Ländern (...) ist nicht gewillt, die Vorbereitungen für einen No-Deal zu treffen”, meint er.

Am selben Tag unterzeichnete Großbritannien ein Handelsabkommen mit Liechtenstein, berichtet das Blatt Liechtensteiner Vaterland. Das Blatt führt aus: “Regierungsrätin Aurelia Frick, Bundesrat Guy Parmelin und der britische Handelsminister Liam Fox haben am Montag, in Bern ein Abkommen über die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen den drei Staaten unterzeichnet.”

“Für unsere exportorientierten Unternehmen schafft dieses Abkommen Rechtssicherheit und stellt die zukünftigen Handelsbeziehungen auf ein starkes Fundament”, so Frick.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...