Nach einer aggressiven und militaristischen Rede des britischen Verteidigungsministers Gavin Williamson hat Chinas Vize-Premier Hu Chunhua ein geplantes Treffen mit dem britischen Finanzminister Philip Hammond abgesagt, wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet. Bei dem Treffen sollten mehrere Vereinbarungen zu Handelserleichterungen beschlossen werden.
Williamson hatte in einer Rede damit gedroht, britische Kriegsschiffe in den Pazifik zu entsenden. Man müsse China „den hohen Preis für aggressives Verhalten zeigen“, zitiert die Sun Williamson. Ohne ein aggressiveres Auftreten in der Welt riskiere es Großbritannien, als „nicht mehr als ein Papiertiger wahrgenommen zu werden.“
In der Regierung sorgte der diplomatische Eklat für Sorge, dass China auf wirtschaftlicher Ebene auf die Rede reagieren könnte. Handelsbeziehungen im Umfang vieler Milliarden Pfund stünden dabei auf dem Spiel.
Der Sun zufolge hat die Absage Chinas schon jetzt kurzfristige Konsequenzen für Großbritannien, dessen Wirtschaft inzwischen in die Stagnation gerutscht ist: „China war kurz davor, die Einfuhrsperren für britisches Geflügel und Kosmetika – welche nicht an Tieren getestet wurden – aufzuheben. Diese Aufhebung hätte einen Zugang zu Märkten im Volumen von über 10 Milliarden Pfund in den kommenden 5 Jahren bedeutet.“