Politik

Belgien: Chef der Spionage-Abwehr soll für Russland gearbeitet haben

Dem Leiter der Spionageabwehr beim belgischen Militärgeheimdienst ADIV wurde Berichten zufolge der Zugang zu seinem Büro versperrt.
15.02.2019 17:14
Lesezeit: 1 min

In Brüssel gibt es seit längerem Befürchtungen im Hinblick auf die Sicherheit. Nun wird einem hochrangigen belgischen Geheimdienstmitarbeiter vorgeworfen, er habe für Russland gearbeitet.

Eine Untersuchung der belgischen Staatsanwaltschaft und des Aufsichtsorgans des belgischen Parlaments erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Major der Abteilung für äußere Sicherheit des belgischen Militärgeheimdienstes ADIV.

Der Mann soll einer serbischen Frau, die verdächtigt wird, eine russische Agentin zu sein, Verschlusssachen übermittelt haben. Dies berichtet die belgische Zeitung De Morgen, die Quellen im Militärgeheimdienst ADIV zitiert.

Auch Clement Vandenborre, dem Leiter der ADIV-Spionageabwehr, sei der Zugang zu seinem Büro versperrt worden, nachdem er beschuldigt worden sei, sensible Dokumente illegal vernichtet und Missmanagement gefördert zu haben.

In Brüssel befinden sich wichtige EU-Institutionen sowie der Nato-Hauptsitz. Zwar werden diese nicht durch ADIV, sondern durch den zivilen Geheimdienst Belgiens, die VSSE, und ihre internen Dienste geschützt.

Doch eine russische Durchdringung des ADIV, dessen Hauptaufgabe darin besteht, militärische Geheimnisse in Belgien und im Ausland zu schützen, wäre dennoch eine Bedrohung für EU-Institutionen und Nato.

Dies zeigte vor zehn Jahren der Fall Herman Simm. Der Mitarbeiter im estnischen Verteidigungsministerium gab 386 mit der EU und der Nato verbundene Akten an die Russen weiter, von denen einige als vertraulich oder als geheim eingestuft wurden.

Wie kürzlich berichtet gibt es laut dem internen Sicherheitsdienstes des EAD etwa 250 chinesische und 200 russische Spione in Brüssel. Und laut einem litauischen Bericht ist der Grad der russischen Aggression in Europa derzeit höher als vor zehn Jahren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...