Politik

Großbritannien: Risiken durch Huawei sind überschaubar

Lesezeit: 1 min
18.02.2019 17:26
Die britische Regierung hält die durch Huawei dargestellten Sicherheitsrisiken für überschaubar.
Großbritannien: Risiken durch Huawei sind überschaubar

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Britische Sicherheitsbehörden sind Insidern zufolge gegen einen kompletten Verzicht auf Infrastruktur des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei. "Wir favorisieren ein Totalverbot nicht. Es ist nicht so einfach", sagte eine der mit der Angelegenheit vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte die Financial Times berichtet, die britische Regierung halte die Risiken durch den Einsatz von Huawei-Ausrüstung in 5G-Netzen für kontrollierbar. Dies sagten zwei Personen unter Berufung auf Erkenntnisse des britischen Cybersicherheits-Zentrums NCSC der Zeitung. Details wurden nicht genannt.

Im vergangenen Jahr hatte das NCSC erklärt, Huawei-Ausrüstung habe die nationalen Telekomanbieter neuen Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Den Insidern zufolge ist die Behörde der Meinung, die Risiken durch eingehende Überprüfungen von Produkten - überwacht von Geheimdiensten - beherrschen zu können. Der künftige Umgang mit Huawei-Technik in Großbritannien ist auch in anderen Ländern von Interesse und könnte ihnen als Schablone dienen. Details dürfte auch ein NCSC-Bericht liefern, der in den nächsten Wochen veröffentlicht werden soll.

Die Einschätzung ist bemerkenswert, weil es sich bei Großbritannien um ein Mitgliedsland des Spionage-Verbunds „Five Eyes“ handelt. In dessen Rahmen werden Informationen weltweit von den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland abgeschöpft und geteilt.

US-Geheimdienste werfen dem Unternehmen und dem kleineren chinesischen Wettbewerber ZTE vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen. Sie vermuten, Ausrüstung oder Handys könnten für Spione eine Hintertür öffnen, um an Staats- und Firmengeheimnisse zu gelangen oder kritische Infrastruktur lahmzulegen. Huawei weist dies vehement zurück. Beweise gibt es bisher nicht.

Inzwischen haben allerdings mehrere Industriestaaten erklärt, den Einsatz von Huawei-Technik in ihren Märkten einzuschränken. Die Bundesrepublik hat bisher noch keine Entscheidung über den künftigen Umgang mit Huawei getroffen. Bisher arbeiten alle Telekomanbieter in Deutschland mit dem chinesischen Unternehmen zusammen.

Experten zufolge wird Hauwei-Technologie seit Jahren in der deutschen Infrastruktur verbaut. Ein Ausschluss Huaweis würde das Land demnach technologisch zurückwerfen.

Im November hatte der neuseeländische Geheimdienst dem Telekomanbieter Spark verboten, 5G-Infrastruktur von Huawei einzusetzen. Zugleich zeigte der Nachrichtendienst GCSB Spark Möglichkeiten auf, gegen die Sicherheitsbedenken vorzugehen. Jetzt sei es an Spark, sagte die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag.

Das chinesische Unternehmen befindet sich seit Jahren im Aufstieg. 2018 hatte das Unternehmen Apple hinter sich gelassen und war nach Samsung zum weltweit zweitgrößten Anbieter von Smartphones aufgestiegen.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...