Wirtschaft

Öl ist politisch anfälligste Anlageklasse für Händler

Nach Angaben der Baader Bank ist Öl für Händler die politisch anfälligste Anlageklasse. Derzeit wetten Spekulanten aufgrund der geopolitischen Instabilität auf einen Anstieg des Ölpreises.
20.02.2019 15:59
Lesezeit: 1 min
Öl ist politisch anfälligste Anlageklasse für Händler
Die geopolitische Instabilität treibt den Brent-Ölpreis nach oben. (Grafik: Live Index/DWN)

Internationale Rohstoffhändler stehen vor der Entscheidung, ob sie auf steigende Ölpreise (Netto-Long-Position) oder fallende Ölpreise (Netto-Short-Position) wetten sollen.

„Ob die Händler auf einen Rückgang oder einen Anstieg des Ölpreises wetten, hängt sehr stark von verschiedenen Faktoren ab. Der politische Einfluss ist bei keiner Anlageklasse so hoch wie beim Öl. Entscheidend sind unter anderem die Ölförderpolitik der OPEC, das Fracking in den USA oder die Ölförderpolitik Russlands. Russland ist nicht immer einer Meinung mit der OPEC. Sie haben zwar bei jeder Anlageklasse eine Ungewissheit, aber der politische Faktor ist aus Sicht der Händler bei der Anlageklasse Öl sehr entscheidend. Hier unterscheidet sich diese Anlageklasse beispielsweise von Siemens-Aktien oder anderen Unternehmensaktien. Der Nahe Osten bleibt weiterhin ein Pulverfass. Eine konkrete Empfehlung für Händler lässt sich für den Verlauf des Jahres nicht festlegen”, sagte der Leiter der Kapitalmarktanalyse-Abteilung der Baader Bank, Robert Halver, den Deutschen Wirtschaftsnachrichten.

Hedge-Fonds-Manager werden Nasdaq zufolge hinsichtlich der Ölpreisaussichten immer optimistischer, da Saudi-Arabien die Produktion stark einschränkt, die Sanktionen gegen Venezuela und Iran ihre Wirkung zeigen und die USA und China zu einem Handelsabkommen tendieren.

Hedge-Fonds und andere Finanzverwalter waren in der Woche bis zum 22. Februar Nettokäufer von 32 Millionen Barrel Brent-Rohöl-Futures und -Optionen, wie aus den von ICE Futures Europe veröffentlichten Positionsdaten hervorgeht.

Portfoliomanager waren in neun der vergangenen zehn Wochen Nettokäufer von Brent-Öl und erhöhten ihre Nettoposition seit dem 4. Dezember um insgesamt 130 Millionen Barrel. In der vergangenen Woche wurden die größten Käufe getätigt.

Händler reduzieren Short-Positionen

Zu Beginn des aktuellen Zyklus waren die meisten Positionen durch das Schließen früherer „bärischer” Short-Positionen entstanden, aber in der vergangenen Woche verschob sich das Gleichgewicht, wobei die meisten Kumulierungen durch die Einführung neuer „bullischer” Long-Positionen begünstigt wurden. Die Fondsmanager eröffneten in der Woche bis zum 12. Februar 29 Millionen Barrel neue Long-Positionen, während sie ihre Short-Positionen um drei Millionen Barrel reduzierten.

Die Fonds halten jetzt eine Netto-Long-Position in Brent von 266 Millionen Barrel, verglichen mit 136 Millionen Anfang Dezember 2018, jedoch immer noch weit unter der knapp 500 Millionen Barrel-Position Ende September 2018, meldet der englischsprachige Dienst von Reuters.

Ein ähnlicher Positionsaufbau ist in europäischen Erdölprodukten zu beobachten, in denen die Fonds in der Woche zum 12. Februar elf Millionen Barrel Futures und Optionen kauften.

 

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