Deutschland

Deutsche wollen Energiewende – aber nicht vor ihrer Haustüre

Die Deutschen begrüßen die Energiewende, wollen aber keine konkreten Veränderungen in ihrer Nachbarschaft.
22.04.2019 10:47
Lesezeit: 1 min

Trotz einer grundsätzlichen Befürwortung einer Energiewende stehen viele Deutsche konkreten Maßnahmen in ihrer Nachbarschaft eher skeptisch gegenüber. So würde nur ein Viertel (24 Prozent) der Bürger eine Windkraftanlage in der Nachbarschaft ohne Einschränkungen akzeptieren, wie eine am Montag veröffentlichte Forsa-Umfrage für das Trendbarometer der Fernsehsender RTL und n-TV ergab. Dagegen würde dies demnach 43 Prozent der Befragten stören, 27 Prozent würden sogar aktiv protestieren.

Bei neuen Stromleitungen sieht das Bild ähnlich aus. In ihrer Nachbarschaft würden diese nur 30 Prozent der Bürger akzeptieren. Dagegen würden sich 43 Prozent an den Leitungen stören und 19 Prozent dagegen protestieren.

Der angestrebte Kohleausstieg stößt dagegen auf Zustimmung. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) ist sogar der Ansicht, dass der vorgeschlagene Ausstieg im Jahr 2038 zu spät kommt. Nur 14 Prozent der Befragten meinen, dies sei zu früh.

"Die aktuellen Befunde bestätigen die seit vielen Jahren zu beobachtende Kluft zwischen dem hohen Stellenwert des Umwelt- und Klimaschutzes im Bewusstsein der Menschen und ihrem tatsächlichen Verhalten", erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner. Der Ausbau erneuerbarer Energien werde zwar im Prinzip für wichtig gehalten, "doch die dazu notwendigen Maßnahmen stoßen auf erheblichen Widerstand".

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte für die Umfrage von Dienstag bis Freitag vergangener Woche 2008 Bundesbürger.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Panorama
Panorama Elterngeld im Ungleichgewicht: Väter oft mit Höchstsatz, Mütter länger in Elternzeit
08.07.2025

Das Elterngeld bleibt ungleich verteilt: Während rund ein Drittel der Väter den Höchstsatz beziehen, nehmen Mütter deutlich häufiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....