Die Angst vor EU-Strafen gegen deutsche Autobauer wegen angeblicher Manipulationen rund um das Thema Diesel und eine Gewinnwarnung von Schaeffler haben Aktien der Automobilbranche am Mittwoch belastet. Die Papiere von Daimler, BMW, Conti und VW gehörten mit Abschlägen von bis zu 1,9 Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Der europäische Branchensektor verlor 1,1 Prozent.
Für schlechte Stimmung sorgte ein Bericht des Handelsblatt, demzufolge die europäische Wettbewerbsbehörde noch in diesem Frühjahr formelle Beschwerdemitteilungen wegen illegaler Absprachen bei Dieselmotoren an Audi, BMW, Daimler und VW verschicken will. "Bis es zu Strafzahlungen kommen könnte, ist es noch ein langer Weg, aber dennoch drückt der Artikel erst einmal die Kurse", sagte ein Händler.
Von der EU-Kommission und Daimler war zunächst kein Kommentar zu erhalten, BMW lehnte eine Stellungnahme ab. VW wollte sich mit dem Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern und teilte mit: "Der Volkswagen Konzern und die jeweiligen Konzernmarken haben vollumfänglich mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet und werden dies auch weiterhin tun."
Bei Schaeffler mussten Anleger den Abstieg aus dem MDax und die Abkehr von den Zielen für 2020 verdauen. Die Aktien des Auto- und Industriezulieferers brachen um 11,5 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 7,11 Euro ein. Im Schlussquartal hätten alle Geschäftsbereiche durch die Bank weg enttäuscht, sagten die Analysten von Jefferies.