Deutschland

Insider: Aufsichtsräte von Deutscher Bank und Commerzbank treffen sich

Kommende Woche sollen die gesamten Aufsichtsräte der Deutschen Bank und der Commerzbank zu Gesprächen zusammenkommen.
12.03.2019 15:01
Lesezeit: 1 min

Informelle Gespräche über eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank haben gerade erst begonnen - nun treffen sich die kompletten Aufsichtsräte der beiden Institute am kommenden Donnerstag (21. März) in Frankfurt zu bereits seit langem geplanten Sitzungen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von vier mit der Terminplanung der Kontrollgremien vertrauten, namentlich nicht genannten, Personen.

Die Gespräche über eine mögliche Fusion der beiden Häuser stehen zwar nicht auf den offiziellen Tagesordnungen der Treffen. Es wird jedoch erwartet, dass die Chefs der Geldhäuser die beiden Gremien wenigstens informell in groben Zügen über die Gespräche im kleinen Kreis informieren.

Vor allem bei der Deutschen Bank dürfte das Treffen spannend werden, weil mehrere Großaktionäre des Branchenprimus eine Fusion mit dem kleineren heimischen Konkurrenten sehr kritisch sehen. Die Gewerkschaften Verdi und DBV, die Arbeitnehmer in beiden Banken vertreten, haben sich bereits klar gegen eine Fusion zur mit weitem Abstand größten deutschen Privatbank positioniert. Verdi verfügt bei beiden Banken auch über Sitz und Stimme im Aufsichtsrat - unter anderem ist auch Verdi-Chef Frank Bsirske bei der Deutschen Bank dabei. Die DBV ist beim Frankfurter Platzhirschen im Aufsichtsrat vertreten.

Den Insidern zufolge wollen die Aufsichtsräte bei den beiden Zusammenkünften über die Geschäftsberichte ihrer Institute sprechen, die am 22. März (Deutsche Bank) und am 27. März (Commerzbank) veröffentlicht werden sollen. Zudem dürften die Kontrolleure vom Top-Management über den bisherigen Verlauf des ersten Quartals informiert werden, wie mehrere Insider sagten. Das erste Quartal gilt traditionell als besonders wichtig für das Bankgeschäft. Es könnte für den weiteren Verlauf der Fusionsgespräche mitentscheidend sein, wie es für die beiden Institute gelaufen ist. Sprecher beider Geldhäuser wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

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