Finanzen

Demografie-Fonds: Stabilität in schwachen Börsenphasen

Lesezeit: 2 min
26.03.2019 17:19
Fonds, welche sich auf die alternde Gesellschaft ausrichten, werden in Zukunft eine stärkere Rolle bei der Geldanlage spielen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Als vor einigen Jahren die ersten Demografie-Fonds in Deutschland auf den Markt kamen, sprachen einige Beobachter von einem Marketing-Scherz einiger Fondsgesellschaften. Inzwischen wird immer klarer: Der Trend zu immer älter werdenden Bevölkerungen lässt sich für Anleger in robuste Renditen ummünzen.

Niedrige Geburtenraten und eine höhere Lebenserwartung sind die wichtigsten Ursachen für die Veränderung der Altersstruktur in industriell weit entwickelten Gesellschaften. Während man noch vor wenigen Jahrzehnten den Aufbau der Bevölkerung in Deutschland als Alterspyramide bezeichnete, ähnelt die aktuelle Struktur eher der Silhouette eines Schneemanns.

Klar ist aber auch: Der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt ständig. Bereits im Jahr 2030 ist schon jeder zweite Bürger unseres Landes 50 Jahre oder älter, und das ohne wesentliche Unsicherheitsfaktoren. Denn die alten Menschen von morgen sind heute schon geboren. Einzig eine eventuell in Zukunft bevorstehende stärkere Migration könnte etwas daran ändern.

Da der Trend zur weiteren Überalterung der Bevölkerungen überall auf der Welt in den etablierten Industrienationen vorerst nicht umkehrbar scheint, nimmt auch der Bedarf an Waren und Dienstleistungen für ältere Menschen stetig zu. Und das wiederum verhilft den damit befassten Unternehmen zu ständig wachenden Umsätzen und Gewinnen, was sich schließlich auch Anbieter von Finanzprodukten zunutze machen. So landen Aktien entsprechender Gesellschaften in den Portfolios von Demografiefonds.

Nun wäre zu vermuten, dass es sich dabei fast ausschließlich um Anteilscheine von Medizin- und Pharma-Konzernen handelt. Dem ist aber keineswegs so. Denn viele Luxusgüter sprechen gezielt Senioren an, die aufgrund ihrer relativ starken Finanzkraft überhaupt in der Lage sind, diese zu erwerben.

Daher finden sich in den Portfolios der Demografiefonds auch Aktien von Herstellern von Oberklasse-Limousinen, hochwertigen Spirituosen, teurer Kleidung oder Tourismus-Unternehmen. Selbstverständlich engagieren sich die Fondsmanager auch im sogenannten Healthcare-Sektor, der natürlich in den betreffenden Altersgruppen eine große Rolle spielt und ganz nebenbei für eine gewisse Robustheit der Renditen sorgt.

Interessante Demografiefonds:

Wie konstant der Kursverlauf eines Demografiefonds ist, zeigt erst die Umrechnung der Renditen auf annualisierter Basis (also eine Darstellung des jährlichen Zuwachses). Dieser stellt sich beim Fidelity Funds - Global Demographics Fund so dar: ein Jahr - +7,04 Prozent; drei Jahre - +9,34 Prozent; fünf Jahre - +12,65 Prozent.

Obwohl der Begriff Demografie in der öffentlichen Diskussion um Zukunftsthemen immer wieder zur Sprache kommt, ist er auch für Anleger längst keine Modebezeichnung mehr. Mit ihrer soliden Performance schlagen strategisch derart ausgerichtete Investments selbst lang etablierte Aktienfonds.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...