Normalerweise kann man im günstigsten Fall mit Indexfonds (Exchange Traded Funds - ETFs) mit Aktien langfristig ein Vermögen aufbauen. Doch wer derzeit in ETFs am EuroStoxx 50 investiert, könnte mit leeren Händen dastehen. Der EuroStoxx 50 setzt sich aus den führenden 50 börsennotierten europäischen Unternehmen zusammen.
Der Schweizer Finanzblog Inside Paradeplatz rät Investoren davon ab, in ETFs des EuroStoxx 50 zu investieren. Als Begründung führt das Magazin an: “Wie man unschwer erkennen kann, ist der Index meilenweit von seinem Höchst aus dem Jahr 2000 entfernt. In den letzten Jahren beisst er sich sprichwörtlich die Zähne aus, das Hoch von 2015 nochmals zu erreichen, das seinerseits deutlich tiefer als das Hoch 2007 liegt, welches wiederum deutlich tiefer als das Hoch von 2000 liegt. Verglichen mit US-Aktien, welche von Hoch zu Hoch eilen, ein Trauerspiel – und zur nachhaltigen Wertgenerierung nicht zu gebrauchen.”
Im vergangenen Jahr hatten Investoren massiv in ETFs an der Londoner Börse investiert.
Inside Paradeplatz zufolge sind diese 50 europäischen Unternehmen zwar robust, doch entscheidend für ETFs seien derzeit vor allem Technologie-Unternehmen, die ein hohes Wachstum aufweisen. Dem Euro Stoxx 50 würden die “Amazons, Apples und Baidus von Europa” fehlen.
EuroStoxx 50 erholt sich leicht
Die Börsen Europas sind am Dienstag weiter gefangen gewesen zwischen Unsicherheit im Brexit-Streit und dem Warten auf den Ausgang der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche. In den Fokus rückte derweil die Schweizer Börse, wo der SMI ein Rekordhoch erklomm. Dazu trug auch die in Zürich sehr positiv aufgenommene Abspaltung der Augenheil-Sparte Alcon vom Pharmakonzern Novartis bei.
Der EuroStoxx 50 schüttelte seine frühen Verluste ab und drehte ins Plus. Zur Mittagszeit legte der Leitindex der Eurozone um 0,37 Prozent auf 3450,62 Punkte zu. Der französische Leitindex Cac 40 stieg um 0,32 Prozent auf 5489,55 Punkte und der britische FTSE 100 gewann 0,30 Prozent auf 7474,01 Zähler. Damit erholte er sich wieder von seinen kurz zuvor erlitten Verlusten.
Auslöser ist Merkels Aussage
Auslöser für die freundlichere Stimmung an den Märkten waren inzwischen dementierte Gerüchte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel eine auf fünf Jahre limitierte Befristung des sogenannten Backstops gut heiße. Der Backstop sieht eine offene Grenze zwischen Irland und der britischen Provinz Nordirland vor und würde bewirken, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU bleiben kann, bis eine bessere Lösung gefunden ist.
Der Euro, der anlässlich dieser Gerüchte im Vergleich zum US-Dollar nachgegeben hatte, erholte sich zuletzt wieder etwas. Das britische Pfund, das im Vergleich zum Dollar spürbar zugelegt hatte, gab die Gewinne großteils ab. Das nahm wieder den Druck von Aktien exportorientierter britischer Unternehmen. Ein steigendes Pfund kann ihnen den Absatz ihrer Waren im Ausland erschweren.
Im Euro Stoxx 50 befinden sich Adidas, Ahold Delhaize, Air Liquide, Airbus Group, Allianz SE, Anheuser-Busch InBev, ASML, Axa, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, Banco Santander, BASF, Bayer AG, BMW, BNP Paribas, Cement Roadstone Holding, Compagnie de Saint-Gobain, Daimler AG, Danone, Deutsche Bank, Deutsche Post AG, Deutsche Telekom, Enel, Engie, Eni, E.ON, EssilorLuxottica, Fresenius, Iberdrola, Inditex, ING Groep, Intesa Sanpaolo, L’Oréal, Moët Hennessy Louis Vuitton, Munich Re, Nokia, Orange, Philips, Safran S.A., Sanofi, SAP, Schneider Electric, Siemens, Société Générale, Telefónica, Total, Unibail-Rodamco-Westfield, Unilever, Vinci, Vivendi und Volkswagen AG.