Politik

Ölpreis: USA plant Einsatz von strategischer Ölreserve

Präsident Obama fürchtet weiter steigende Ölpreise könnten seine Wiederwahl als amerikanischer Präsident gefährden. Beim G8-Gipfel brachte er die G8-Länder dazu, den Einsatz von strategischen Ölreserven ins Auge zu fassen – auch angesichts einer Ölknappheit aufgrund des geplanten Ölembargos gegenüber dem Iran.
20.05.2012 21:00
Lesezeit: 1 min

Barack Obama hat seine Forderung, strategische Ölreserven zur Senkung der Ölpreise einzusetzen, gut verpackt. Immerhin könnten weitere Unterbrechungen die Ölversorgung der globalen Märkte stark beeinträchtigen. „Wir beobachten die Situation genau und stehen bereit, um die Internationale Energieagentur zu bitten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit die Märkte vollständig und zeitig mit Öl versorgt werden“, hieß es in dem gemeinsamen Statement nach dem G8-Gipfel. „Alle fühlen sich verpflichtet, die Vorgehensweise von Sanktionen und Druck in Kombination mit diplomatischen Diskussionen fortzusetzen“, erklärte der amerikanische Präsident nach dem Gipfel.

Entscheidend sind hinsichtlich der möglicherweise sich verknappenden Ölversorgung jedoch die Ölpreise in den USA. Steigende Öl- und Benzinpreise, die das leichte Wachstum der amerikanischen Wirtschaft auf den letzten Metern vor der Präsidentschaftswahl deutlich abschwächen könnten, und die in der amerikanischen Bevölkerung ungern gesehen werden, will der Präsident unbedingt vermeiden. Angesichts des ab Juli in Kraft tretenden Ölembargos der EU gegen den Iran könnten die steigenden Preise Barack Obamas Popularität in der Bevölkerung weiter sinken lassen.

Am Mittwoch sollen die Verhandlungen zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des Uno-Sicherheitsrates in Bagdad weitergehen. Wir hoffen, „dass wie dieses Thema (die gefürchtete atomare Aufrüstung des Irans, Anm. d. Red.) auf einem friedlichen Weg lösen können, der die Souveränität des Irans und dessen Rechte in der internationalen Gemeinschaft respektiert, aber auch die Verantwortlichkeiten des Landes hervorhebt“, erklärte Barack Obama. Der mögliche Einsatz von strategischen Ölreserven ist auch ein wichtiges Zeichen für den „Markt, die Konsumenten, die Produzenten und die Iraner“, dass die G8 eine gemeinsame Position vertrete. Dass „wir bereit sind zu handeln“, um sicherzustellen, dass der Markt trotz der Sanktionen gesichert ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...