Unternehmen

Milliarden winken: Revolut-Chef erhält „Elon-Musk“-Deal

Ein Geheimvertrag mit gewaltigen Summen: Revolut-Chef Nikolaj Storonskij winken über 9 Milliarden Euro, wenn er den Börsenwert in astronomische Höhen treibt.
25.06.2025 07:06
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Milliarden winken: Revolut-Chef erhält „Elon-Musk“-Deal
Experten erwarten eine weitere Steigerung der Bewertung von Revolut. (Foto: dpa) Foto: Monika Skolimowska

Revoluts Börsengang verspricht extreme Gewinnchancen

Der CEO der britischen Neobank Revolut, Nikolaj Storonskij, verfügt über ein Anreizpaket, das ihm einen Gewinn von über 10,5 Milliarden US-Dollar einbringen könnte, sollte es ihm gelingen, das Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 150 Milliarden US-Dollar zu listen. Das berichtet das schwedische Portal Dagens Industri und beruft sich dabei auf Quellen, die Parallelen zu Elon Musks berüchtigtem Rekordvertrag ziehen.

Die britische Digitalbank Revolut wurde im vergangenen Jahr auf etwa 45 Milliarden US-Dollar geschätzt. Experten erwarten jedoch, dass diese Bewertung bei dem für dieses oder das kommende Jahr geplanten Börsengang stark steigen wird. Ein besonders erfolgreicher Börsengang könnte für Revolut-Chef Nikolaj Storonskij äußerst lukrativ sein. Er, der das Unternehmen 2015 gründete, soll ein Anreizabkommen besitzen, das seinen Anteil an Revolut um mehrere Prozentpunkte erhöht – allerdings nur, wenn sich die Bewertung mehr als verdreifacht.

Prämienmodell mit Milliardenvolumen

Die gesamte Aktienbeteiligung, um die es bei diesem Abkommen geht, könnte sich laut einer Quelle auf bis zu 10 Prozent des Unternehmens belaufen, sofern alle Ziele erreicht werden. Das würde einen Wert von rund 15 Milliarden US-Dollar bedeuten. Das Paket sei so konzipiert, dass die Auszahlung in Stufen erfolgt, sobald bestimmte Bewertungsziele überschritten werden, heißt es weiter. Einige der Quellen der Zeitung vergleichen Storonskijs Deal mit dem Rekordabkommen, das Elon Musk 2018 mit Tesla abgeschlossen hatte – die größte Vergütungsvereinbarung in der Geschichte der USA, die bis heute zu einem langwierigen Rechtsstreit geführt hat.

Ein weiteres Vergleichsbeispiel ist Sebastian Siemiatkowski, CEO und Mitgründer von Klarna. Auch ihm wird im Rahmen des bevorstehenden Börsengangs von Klarna eine eigene Aktienklasse eingeräumt, um seine Kontrolle über das Unternehmen zu sichern. Das Abkommen von Nikolaj Storonskij wurde bereits vor Revoluts bedeutender Finanzierungsrunde im Jahr 2021 abgeschlossen, bei der eine von der japanischen Softbank geführte Investition dem Unternehmen eine Bewertung von 33 Milliarden US-Dollar einbrachte.

Hoher persönlicher Anteil und mögliche Profite für Investoren

Laut dem jüngsten Jahresbericht von Revolut lag Storonskijs direkter und indirekter Anteil an Revolut im April dieses Jahres nach einer Umstrukturierung der Eigentümerstruktur bei über 25 Prozent. Falls Revolut tatsächlich einen Börsenwert von 150 Milliarden US-Dollar erreicht, würden auch die frühen Investoren des Unternehmens enorme Gewinne erzielen, darunter Index Ventures und Balderton Capital.

Auch für den deutschen Finanzmarkt hat dieses Vorgehen Signalwirkung. Start-ups im Fintech-Sektor wie N26 oder Trade Republic könnten unter Druck geraten, wenn Revolut durch aggressiv gestaltete Managementverträge rasch an Börsenwert zulegt. Gleichzeitig werfen solche Super-Boni Fragen nach Verwaltung, Transparenz und Risiko auf – Themen, die auch deutsche Investoren zunehmend beschäftigen. Der Deal von Revolut-Chef Storonskij zeigt, wie stark die Finanzwelt Boni an das Erreichen astronomischer Bewertungen koppelt. Parallelen zu Elon Musk sind kein Zufall. Doch solche Wetten auf gigantisches Wachstum bergen immense Risiken – für Unternehmen, Investoren und die Stabilität der Finanzmärkte insgesamt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump gegen Windkraft: Präsident eskaliert den Kampf gegen Turbinen
03.09.2025

Trumps Strategie ist eindeutig: fossile Brennstoffe stärken, Windkraft schwächen. Der US-Präsident stoppt Milliardenprojekte, attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorge: Selbstständige zweifeln an finanzieller Absicherung fürs Alter
03.09.2025

Gut abgesichert im Alter? Mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland haben Zweifel, ob ihre...

DWN
Politik
Politik Friedland: Abgelehnte Asylbewerber stößt 16-Jährige vor einen Zug – Gericht wirft Ausländerbehörde Fehler vor
03.09.2025

Ein 31-jähriger Iraker soll ein 16-jähriges Mädchen in Niedersachsen getötet haben. Die Behörden wollten den abgelehnten Asylbewerber...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsausschuss: Der Plan der Bundesregierung fürs zweite Halbjahr - mit fünf Großbaustellen der Koalition
03.09.2025

„Bullshit“-Vorwürfe hier, eiserne Sparvorgaben da: Das Klima in der schwarz-roten Koalition ist angespannt. Jetzt will man im...

DWN
Politik
Politik Militärparade in Peking: China empfängt Staatschefs von Nordkorea und Russland zu Militärparade
03.09.2025

Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen der Solidarität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwischen Kontrolle und Risiko: Wie sich Unternehmen frühzeitig auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten
03.09.2025

Weihnachten kommt schneller, als viele Unternehmer denken – und gerade für kleine Firmen kann das Fest zum entscheidenden Umsatzbringer...