Der 61-jährige japanische Milliardär und Gründer des multinationalen Mischkonzerns SoftBank Group, Masayoshi Son, hat offenbar mehr als 130 Millionen Dollar verloren, indem er zu einem ungünstigen Zeitpunkt in die Kryptowährung Bitcoin investierte, berichtet das Wall Street Journal.
Laut Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, tätigte Masayoshi Son die Bitcoin-Investition auf Empfehlung von Peter Briger, dem Co-Vorsitzenden der Vermögensverwaltungsgesellschaft Fortress Investment Group, die im Februar 2017 von SoftBank übernommen wurde.
Fortress Investment selbst hatte bereits im Jahr 2013 in Bitcoin investiert. Masayoshi Son jedoch investierte erst, als der Bitcoin-Preis Ende 2017 nahe seinem Rekord von 20.000 Dollar lag. Anfang 2018 verkaufte er wieder, nachdem ein massiver Preissturz eingesetzt hatte.
Die Entscheidung zum Verkauf Anfang 2018 war richtig. Denn in den folgenden Monaten fiel der Bitcoin-Preis weiter bis auf rund 3.200 Dollar im Dezember. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis wieder erholt und liegt aktuell bei rund 5.500 Dollar.
Der SoftBank-Konzern, dessen größter Anteilseigner Masayoshi Son ist, verzeichnete in den zwölf Monaten bis 31. März einen Umsatz von 82,7 Milliarden Dollar. Die in Tokio ansässige Mobilfunk- und Investmentgruppe besitzt Anteile an mehr als 1.000 Unternehmen, darunter Yahoo Japan und Alibaba.
Bloomberg schätzt sein privates Vermögen auf 18,8 Milliarden Dollar. Allein im Verlauf der letzten zwölf Monate ist es um über 55 Prozent gestiegen. Den finanziellen Verlust mit Bitcoin in Höhe von 130 Millionen Dollar kann Masayoshi Sons sicherlich wegstecken, vor allem wegen seiner frühen Investition in Alibaba.
Doch in dem seit Monaten anhaltenden internen Streit beim "Vision Fund", SoftBanks 100-Milliarden-Dollar-Fonds, könnten seine Kritiker nun profitieren. Sie sagen seit Längerem, dass er zu viel Geld in Technologie-Startups investiert. Möglicherweise haben sie die Informationen über seine Bitcoin-Investition an die Presse gegeben.
Der Vision Fund ist mit 9,3 Milliarden Dollar der größte Investor in Uber. Der Online-Vermittlungsdienst zur Personenbeförderung wird nächsten Monat voraussichtlich mit einer Bewertung von 100 Milliarden Dollar an die Börse gehen, was SoftBank einen kräftigen Gewinn einbringen würde.
Doch der Börsengang des Uber-Konkurrenten Lyft hat kürzlich gezeigt, dass der Aktienkurs trotz hoher Bewertungen auch schnell einbrechen kann. Wenn die saudischen Investoren des Vision Fund in der Folge ihre Unterstützung abziehen, würde das Ansehen von Masayoshi Son dauerhaft beschädigt.
Mehr Krypto-Themen finden Sie hier.
Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.