Deutschland

Netzagentur: Der Bedarf an Reserve-Kraftwerken wird künftig steigen

In den kommenden Jahren wird auch aufgrund des Kohleausstiegs der Bedarf an Reservekraftwerken für die Stromerzeugung steigen.
05.05.2019 14:02
Lesezeit: 1 min

Zur Stabilisierung des deutschen Stromnetzes muss auch im kommenden Winter voraussichtlich keine Leistung aus Kraftwerken im Ausland beschafft werden. Das hat die Bundesnetzagentur am Donnerstag mitgeteilt. Die Kapazität der inländischen Reservekraftwerke reiche aus, „um das deutsche Stromnetz in kritischen Situationen stabil zu halten“, sagte der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann. Zuletzt mussten die Übertragungsnetzbetreiber im Winter 2017/18 zur Netzstabilisierung Strom aus ausländischen Kraftwerken beschaffen.

In den kommenden Jahren werde der Bedarf an der sogenannten Netzreserve auch wegen der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke Ende 2022 aber wieder steigen. Dies zeige, wie wichtig der zügige Netzausbau sei, betonte Homann.

Die Netzreservekraftwerke werden nur an wenigen Tagen im Jahr eingesetzt, verursachen aber hohe Kosten, die über die Netzentgelte auf den Stromrechnungen landen. Im vergangenen Winter liefen sie an 25 Tagen. Sie springen ein, wenn etwa im Winter besonders viel Windstrom aus dem Norden zu den Verbrauchern im Süden transportiert werden muss und die Netze dafür zeitweise nicht ausreichen. Dann wird die Stromerzeugung vor dem Engpass im Netz gesenkt und hinter ihm durch das Anschalten der Reservekraftwerke erhöht.

Für den kommenden Winter erwartet die Netzagentur einen Reservebedarf von gut 5100 Megawatt, knapp 1500 Megawatt weniger als im Winter 2018/19. Gründe für den Rückgang sei die Fertigstellung neuer Leitungen und eine effizientere Nutzung des bestehenden Netzes.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...