Gemischtes

Gesetzliche Krankenkassen rutschen im ersten Quartal ins Minus

Erstmals seit drei Jahren haben die gesetzlichen Krankenkassen mehr ausgegeben als eingenommen.
13.06.2019 11:26
Lesezeit: 1 min

Erstmals seit drei Jahren müssen gesetzliche Krankenkassen einem Zeitungsbericht zufolge wieder ihre Finanzreserven anzapfen, um die Ausgaben für die Behandlung ihrer Versicherten zu bezahlen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verbuchten die Krankenkassen ein Minus von 112 Millionen Euro, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag berichtete. Die Zuweisungen des Gesundheitsfonds reichten nicht aus.

Im Vorjahr hatten die Kassen nach dem ersten Quartal demnach noch einen Überschuss von 416 Millionen Euro genannt. Zu Beginn dieses Jahres allerdings wiesen Ersatz-, Betriebs- und Innungskassen Verluste aus, die Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK) und die Knappschaft halbierten ihre Überschüsse im Jahresvergleich, wie die "FAZ" weiter berichtete. Die Verluste, teils Folge von Beitragssenkungen, würden nun aus den Rücklagen der Kassen gedeckt.  

Kassenvertreter riefen die Politik zur Mäßigung bei neuen Leistungsgesetzen auf. Jens Martin Hoyer, der stellvertretende Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, sagte der "FAZ", die finanziellen Aussichten der gesetzlichen Krankenversicherung "trüben sich doch merklich ein". Der Kurs der extensiven Ausgabenpolitik müsse kritisch hinterfragt werden. Die Vorsitzende des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, sagte der Zeitung, die Zeit der Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung "geht vorbei". 

Kostenintensive Gesetze wie das für mehr Pflegepersonal und für die zügigere Vergabe von Arzttermine würden im Laufe des Jahres ihre Wirkung entfalten, sagte Elsner weiter. Das werde den Wettbewerbsdruck unter den Kassen spürbar erhöhen. 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...