Lesezeit: 1 min
27.06.2019 15:27
Der Chemiekonzern BASF baut überraschend auf der ganzen Welt Stellen ab.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

BASF-Chef Martin Brudermüller will das Ruder bei dem Chemiekonzern mit einem großangelegten Stellenabbau herum reißen. Bis Ende 2021 sollen weltweit rund 6000 Arbeitsplätze abgebaut werden, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Vor allem die Verwaltung solle verschlankt werden, organisatorische Abläufe und Prozesse würden vereinfacht. Ungefähr 3000 Jobs sollen in Deutschland wegfallen, davon der überwiegende Teil am Hauptsitz Ludwigshafen, erläuterte ein Sprecher. Insgesamt will BASF 300 Millionen Euro einsparen. Erste Änderungen der neuen Firmenstruktur sollen Anfang Januar 2020 in Kraft treten. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 122.000 Mitarbeiter.

"Wir werden uns beim Aufbau der neuen Organisation darauf konzentrieren, konsequent Synergien zu heben, Schnittstellen zu reduzieren und mehr Flexibilität und Kreativität zu ermöglichen", erklärte Brudermüller, der seit gut einem Jahr den Chefposten bei BASF inne hat. Bereits im November hatte der Manager ein Sparprogramm angekündigt, das ab Ende 2021 einen Ergebnisbeitrag von jährlich zwei Milliarden Euro bringen soll. Der nun angekündigte Stellenabbau ist Teil dieses Programms. Die Aktie von BASF zog daraufhin leicht an und notierte zwei Prozent fester bei 63,30 Euro.

Die Krise der Autoindustrie, der größten Kundengruppe von BASF, und der Handelskonflikt zwischen den USA und China gehen an dem Chemieriesen nicht spurlos vorbei. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) war im ersten Quartal um ein Viertel auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen. Für 2019 rechnet BASF bislang mit einem Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent. Das Ebit soll um ein bis zehn Prozent zulegen, wobei das untere Ende der Spanne als realistischer eingeschätzt wird. Bei der Prognose setzt BASF auch auf eine Erholung der Automobilindustrie, von der rund 20 Prozent des Konzernumsatzes abhängen. Ob das gelingt, ist allerdings fraglich: Daimler hatte vor wenigen Tagen seine Gewinnziele für dieses Jahr gekippt.

Im Zuge des geplanten Konzernumbaus wollen das Management und die Arbeitnehmervertreter für Ludwigshafen in den kommenden Monaten eine neue Standortvereinbarung verhandeln. Ziel sei es, diese im ersten Halbjahr 2020 zu unterzeichnen, teilte BASF mit. Die aktuelle Standortvereinbarung sei eigentlich noch bis Ende Dezember 2020 gültig. Im Rahmen dieser sind laut einem BASF-Sprecher betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Politik
Politik Scholz strebt engere Wirtschaftskooperation mit Kasachstan an - wie wird Russland reagieren?
16.09.2024

Kasachstan ist schon jetzt der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Zentralasien. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht weiteres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende einer Ära: Volkswagen verabschiedet sich vom Bulli - Ford baut den Transporter
16.09.2024

Aus und vorbei! Für die einen soll es wohl das Zeichen sein, dass Volkswagen mit allen Mitteln aus der Krise kommen will und sich deshalb...

DWN
Politik
Politik Klima-Betrug in China: Umweltbundesamt will zwei Drittel aller Projekte stoppen
16.09.2024

Das Umweltbundesamt geht gegen ein Betrugssystem mit Klima-Projekten in China vor. Die Anzahl der betrügerischen Vorhaben, mit denen...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Wahl: AfD und SPD kämpfen um den Sieg - und das politische Momentum
16.09.2024

Die Brandenburger Landtagswahl ist so spannend wie nie. Es könnte eine richtungsweisende Wahl pro oder contra rechts werden. Im Kampf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende: Versteckte Kosten - droht Eigentümern eine schleichende Enteignung?
16.09.2024

Deutschlands Milliardeninvestitionen in die Energiewende setzen Eigentümer unter Druck: Von Zwangssanierungen bis zu Wertverlusten –...

DWN
Politik
Politik Zu wenig, zu spät? Kontrollen an deutschen Grenzen werden ausgeweitet
16.09.2024

Im Schengen-Raum sind eigentlich nur an den Außengrenzen Kontrollen vorgesehen. Doch das hat sich nun im Zuge der Migrationsdebatte...

DWN
Politik
Politik Erneutes Trump-Attentat: Secret Service nimmt Verdächtigen an Golfplatz fest
16.09.2024

Der Secret Service entdeckt einen bewaffneten Mann in den Büschen rund um den Golfplatz, auf dem Donald Trump seine Bälle schlägt, und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schnelle Übersetzungen per DeepL: Das deutsche Einhorn der Künstlichen Intelligenz
16.09.2024

Lichtblicke am deutschen Technologie-Horizont schimmern immer wieder mal durch - und oftmals ganz unverhofft. Das Startup „DeepL“ ist...